Der Ärger ist groß, der Schaden immens. Offenbar gibt es auf dem Schwarzmarkt einen großen Bedarf an BMW-Lenkrädern. Reisende Banden sind im Bundesgebiet unterwegs, sie haben nun auch in Stuttgart zugeschlagen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Der Stadtteil Sommerrain ist offenbar ein geeignetes Pflaster für reisende Diebesbanden gewesen. Die sind derzeit bundesweit auf der Suche nach BMW-Multifunktionslenkrädern – und wurden in einem Umkreis von 350 Metern gleich zweimal fündig. Der Schaden geht in die Tausende.

 

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, schlugen die Täter bereits in der Nacht zum Dienstag im Rosmarinweg und in der Straße Auf der Gans zu. Dort waren BMW des Typs 425 Coupé sowie des Typs 220 Grand Tourer geparkt. Die Täter schlugen die Scheiben ein und bauten die Lenkräder aus. Weil die Gelegenheit günstig war, ließen die Unbekannten nebenbei noch abgelegte Kleidung und einen Geldbeutel verschwinden.

Die Täter verschwinden spurlos – aber nicht immer

Die Fälle ziehen sich in diesen Tagen im Tagestakt quer durch die Republik. Auch die Region ist in den letzten Wochen betroffen gewesen. So schlugen Unbekannte in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) in einem Autohaus zu. Die Diebe bauten an den BMW, die im Außenbereich abgestellt waren, die Lenkräder samt Airbags aus und verschwanden spurlos. Weitere Fälle gab es im Ludwigsburger Stadtteil Oßweil und in Löchgau. Auch dort blieben die Täter unbekannt.

Solche Seriengibt es immer wieder. Im vergangenen Jahr ging es bevorzugt um die Navigationssysteme im Wert von mehreren Tausend Euro.

Woher die Täter stammen? Einzig die Polizei in Minden in Nordrhein-Westfalen hat einen kleinen Einblick bekommen. Nachdem dort bei einem BMW-Autohaus 13 Fahrzeuge wegen ihrer Lenkräder ausgeschlachtet worden waren, konnte ein Teil der Beute in einem nahen Maisfeld entdeckt werden. Ein 58-Jähriger wurde festgenommen, der sich mit einem Transporter mit gefälschten bulgarischen Kennzeichen in der Nähe aufhielt. Die Beweislage reichte allerdings nicht für einen Haftbefehl. Der Verdächtige musste wieder auf freien Fuß gesetzt werden.