Ein Handy wird in der Nacht in einer Stuttgarter Disco gestohlen. Am nächsten Tag fasst die Wasserschutzpolizei bei Friedrichshafen den mutmaßlichen Täter. Wie hat sie ihn so schnell gefunden?

Ein Handydieb hat sich am Sonntag wohl einen schönen Tag auf dem Bodensee machen wollen, als ihn plötzlich die Wasserschutzpolizei stellte. Das Diebstahlsopfer hatte ihn ausfindig gemacht. Der Diebstahl soll sich in einer Disco an der Königstraße abgespielt haben. Zwischen 1 Uhr und 6.45 Uhr soll der 37-Jährige dort das Handy aus der Tasche eines 19-Jährigen Stuttgarters gestohlen haben. Als dieser nach dem Tanzen den Verlust bemerkte, suchte er sein Handy mit einer App, die den Standort anzeigt. Was dann folgte, klingt ein bisschen filmreif für ein nahezu alltägliches Delikt eines gestohlenen Mobiltelefons: Er gab den Standort an die Polizei durch. Doch das Handy lag nicht in irgendeiner Schublade in einem Stuttgarter Randbezirk, der Tatverdächtige spazierte damit auch nicht über die Königstraße. Nein, er schipperte mit einem Motorboot über den Bodensee. Die Stuttgarter Polizei wandte sich mit dieser Information an die Kolleginnen und Kollegen am See. Die Wasserschutzpolizei fuhr raus und stellte den Dieb auf dem Wasser. Bei der Durchsuchung fanden sie auch das entwendete Mobiltelefon. Die Einsatzkräfte geleiteten das Boot zurück an Land, wo die Anzeige aufgenommen wurde.

 

Die Polizei hätte in diesem Fall nicht orten dürfen

Eine Ortung durch die Polizei hätte wegen eines Handydiebstahls nicht erfolgen dürfen, sagt ein Polizeisprecher. Das sei nur mit richterlichem Beschluss erlaubt, etwa wenn nach einem Straftäter gefahndet werde. Die Ortung mit einer App sei aber Nutzern von Handys zu empfehlen.