In Kaltental haben Ermittler zwei Tatverdächtige festgenommen, als diese ihre Beute abholen wollen. Seit Beginn der aktuellen Diebstahlserie wurden nun schon sechs Tatverdächtige verhaftet.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Polizei hat einen weiteren Erfolg im Kampf gegen die aktuelle Diebstahlserie von Navigationsgeräten zu vermelden: Am Mittwochabend hat die Kriminalpolizei in der Kaltentaler Schloßbergstraße zwei Tatverdächtige festgenommen. Sie hatten dort Geräte abgelegt, die sie vermutlich in der Nacht zuvor aus geknackten BMWs ausgebaut hatten. Insgesamt sind den Ermittlern mit den 19 und 23 Jahre alten Männern am Mittwoch nun schon sechs Tatverdächtige ins Netz gegangen, vier in Stuttgart, zwei in Mannheim. Bei den in Mannheim verhafteten 20 Jahre alten Männern hat die Kripo den Verdacht, dass sie auch für mehrere Taten in Stuttgart verantwortlich sein könnten. Die zwei Männer in Mannheim wurden bereits am 26. Juni gefasst, das meldete die Polizei aber erst jetzt.

 

Insgesamt sitzen schon sechs Tatverdächtige in U-Haft

Am Mittwoch war das Versteck in Kaltental entdeckt worden, in dem Beutestücke lagen. Als die Männer zu dem Versteck an der Schloßbergstraße kamen, klickten die Handschellen. Ob die Beute aus den Einbrüchen in der Nacht zuvor stammt, als in Vaihingen drei Autos geknackt worden waren, ist noch nicht bekannt. Bei der ersten Festnahme in Stuttgart Mitte Juni in dieser Serie hatte die Polizei ebenfalls Glück, als die 26 und 28 Jahre alten Tatverdächtigen ihre Beute abholten. Ein Zeuge hatte die Geräte im Gebüsch entdeckt. Beim Abholen wurden die Tatverdächtigen festgenommen.

Die Diebstahlserie dauert seit mehreren Wochen an. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungsgruppe Navi eingerichtet, um die Fälle aufzuklären. Die Täter schlagen vor allem in den Stadtteilen Vaihingen, Möhringen, Sonnenberg und Kaltental zu. Außerdem wurden in einer Nacht Ende Juni auch mehrere Fälle aus Feuerbach gemeldet. Die Täter haben es offenbar gezielt auf Navigationsgeräte aus BMWs abgesehen. Die Vorgehensweise ist immer ähnlich: Die Diebe schlagen eine Seitenscheibe ein, brechen das Auto auf und bauen dann die Geräte aus dem Armaturenbrett aus. Beim Ausbau gehen sie laut der Polizei fachmännisch vor. Der in dieser Serie angerichtete Sachschaden wird von der Polizei mit mehreren Zehntausend Euro angegeben. Ein BMW-Mitarbeiter sagte gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass im Einzelfall Reparaturkosten zwischen 4000 und 12 000 Euro auf die Autobesitzer beziehungsweise deren Versicherung zukommen, zusätzlich zum Wert des entwendeten Geräts, das rund 1000 Euro kostet.

Die Serie erinnert an ähnliche Fälle im Jahr 2011

Die aktuelle Serie weist eine Parallele zu einer im Jahr 2011 auf, als Navidiebe Systeme aus Mercedesfahrzeugen im Visier hatten. Alle im aktuellen Fall bisher verhafteten Tatverdächtigen stammen aus Litauen. So war es vor vier Jahren ebenfalls, als die Polizei im Sommer nach mehreren Wochen die Diebe fassen konnte. Im Strafprozess gegen die Männer kam damals nicht viel über den Hintergrund heraus. Es blieb die Vermutung, dass es Hintermänner in Litauen geben muss, die ihre Leute zu Beutezügen ins Ausland schicken.

Alle sechs Tatverdächtigen, die vier in Stuttgart erwischten und die beiden in Mannheim gefassten, sitzen nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungsgruppe Navi arbeite weiter „mit Hochdruck“ an der Aufklärung der Serie, sagte der Polizeisprecher Olef Petersen.