Um weitere Diesel-Fahrverbote zu verhindern, werden in Stuttgart an 40 Standorten neue Messstellen aufgestellt. Für saubere Luft sollen außerdem noch weitere Maßnahmen sorgen.

Stuttgart - Im Kampf gegen weitere drohende Diesel-Fahrverbote werden in Stuttgart an 40 Standorten neue Messstellen für Stickstoffdioxide aufgestellt. Die neue Messstellen sollen unverzüglich kommen, teilte das Staatsministerium am Dienstag nach einer Sitzung des grün-schwarzen Koalitionsausschusses in Stuttgart mit. Insgesamt gebe es in Stuttgart dann 53 Messstellen.

 

Die Koalition verbindet damit nach früheren Angaben die Hoffnung, dass die Werte an der Messstelle am besonders belasteten Neckartor als Ausreißer identifiziert werden und diese dann nicht mehr maßgeblich für die Bewertung der Luftqualität im gesamten Stadtgebiet sind.

Farbe an Gebäuden soll Schadstoffe binden

In der Landeshauptstadt gelten seit dem Jahresbeginn Fahrverbote für Diesel der Euronorm 4 und schlechter. Fahrverbote für Diesel der Norm 5 drohen, wenn die Luft nicht schnell deutlich sauberer wird. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Vizeregierungschef Thomas Strobl (CDU) wollen nach Angaben vom Dienstag zumindest flächendeckende Fahrverbote für Euro-5-Diesel vermeiden. Deshalb werden nun diverse Maßnahmen vorangetrieben. So sollen landeseigene Gebäude in der Stadt mit besonderer Farbe bestrichen und auf Straßen bestimmte Beläge ausgebracht werden, die Schadstoffe binden.

16 Park-and-Ride-Anlagen in Fahrverbotszone können angefahren werden

Das Land will die Stadt Stuttgart bitten, eine Härtefallstelle einzurichten. Dort sollen Besitzer von Diesel-Autos der Euronorm 4, die keine Ausnahmegenehmigung erhalten haben, ihre Anliegen noch einmal vorbringen können. Das Gebiet, in dem die Fahrverbote für Euro-4-Diesel gelten, wird verkleinert: 16 Park-and-Ride-Anlagen außerhalb der Innenstadt dürfen künftig angefahren werden, obwohl sie eigentlich in der Umweltzone liegen, in der die Fahrverbote gelten.