Einen kritischen Dieselrichter hatte er einst als befangen abgelöst. Nun steht der Richter am Landgericht Stuttgart selbst im Fokus. Grund ist seine frühere Tätigkeit in einer Großkanzlei, auch für Daimler.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - In den Zivilprozessen um die Dieselaffäre am Landgericht Stuttgart wird mit immer härteren Bandagen gekämpft. Nach dem als klägerfreundlich geltenden „Dieselrichter“ Fabian Richter Reuschle gerät nun ein Richterkollege wegen seiner früheren Nähe zur Autoindustrie ins Visier von Befangenheitsanträgen. Anwälte fordern seine Ablösung in Prozessen von Fahrzeugkäufern oder Kapitalanlegern, weil er früher in einer Großkanzlei tätig war, die Daimler und VW in der Dieselaffäre berät. Sie wittern einen „Justizskandal“ und haben die Gerichtsspitze und sogar Ministerpräsident Winfried Kretschmann eingeschaltet.