Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat Anklage wegen des Dieselskandals gegen Martin Winterkorn erhoben. Gegen den ehemaligen VW-Chef Vorwurf wird nun wegen eines „besonders schweren Falls des Betruges“ ermittelt.

Frankfurt - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Skandal um illegale Abschalteinrichtungen Anklage gegen den früheren Volkswagen-Chef Martin Winterkorn erhoben.

 

Ihm sowie vier weiteren Beschuldigten werden unter anderem ein „besonders schwerer Fall des Betruges“ sowie ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vorgeworfen, wie die Behörde am Montag mitteilte.

Insgesamt geht es um einen Tatzeitraum von November 2006 bis September 2015. Winterkorn wird der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zufolge zusätzlich Untreue vorgeworfen: Er habe es nach Kenntnis der Manipulationen „unterlassen“, diese gegenüber den Behörden in Europa und den USA sowie gegenüber den Kunden offenzulegen.

Bei den anderen Beschuldigten soll es sich um Führungskräfte handeln

Unklar blieb, um wen es sich bei den anderen vier Beschuldigten handelte. Die Staatsanwaltschaft sprach von „Führungskräften“.

Das zuständige Landgericht Braunschweig muss nun über die Zulassung der erhobenen Anklage entscheiden. Auf Betrug im besonders schweren Fall stehen sechs Monate bis zu zehn Jahre Haft.

Der VW-Konzern hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese drückte den Schadstoffausstoß bei Emissionstests, damit dieser niedriger erschien.