Für 80 Prozent der Mittelständler in Deutschland ist die Digitalkompetenz der Mitarbeiter wichtig, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Doch ein Drittel der kleineren und mittleren Unternehmen können den Bedarf nicht decken, wie aus einer Analyse der KfW-Bank hervorgeht.

Stuttgart/Frankfurt - Die Digitalisierung des Mittelstands in Deutschland nimmt Fahrt auf, seit Jahren investieren Betriebe immer mehr Geld in diesen Bereich. Allein im Jahr 2017 haben mittlere und kleinere Unternehmen fast 28 Milliarden Euro in Digitalisierungsprojekte und den Ausbau der IT gesteckt, wie aus einer Studie der KfW-Bank hervorgeht. Die große Mehrheit der Firmen seien auf das digitale Know-how der Beschäftigten angewiesen. Acht von zehn Betrieben hätten einen großen Bedarf an digitaler Kompetenz – etwa an der Bedienung von Standardsoftware und digitalen Geräten. Für mehr als die Hälfte der Mittelständler sind Onlinekompetenzen wie Internetrecherche, Onlinemarketing oder der Umgang mit sozialen Medien von großer Bedeutung. Auch das Bedienen von Spezialsoftware oder digitalen Produktionsmaschinen sei für 45 Prozent der Firmen wichtig.

 

Viele Unternehmen brauchen Datenanalysten

Dennoch fehlt einem Drittel der Betriebe das notwendige Know-how, um die Digitalisierung voranzutreiben. Wie aus einer Unternehmensbefragung der KfW aus dem Jahr 2019 hervorgeht, sehen 38 Prozent der Betriebe mangelnde IT-Kenntnisse und fehlende Fachkräfte als Digitalisierungshürde. Zwei Jahre zuvor waren es noch 29 Prozent. Fast die Hälfte der Mittelständler, die Datenanalysten braucht, habe Probleme, Fachkräfte zu finden. „Ein Bremsklotz tritt immer deutlicher zutage“, sagt die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib. „ Die Digitalkompetenzen der Beschäftigten bleiben hinter der Entwicklung zurück. Weiterbildung ist die wichtigste Lösungsstrategie, wird aber zu oft aus Kosten- und Zeitgründen unterlassen.“ Digitale Lernformate seien inzwischen technisch und didaktisch besser geworden und könnten so die berufliche Weiterbildung in Deutschland beleben. Das sogenannte E-Learning „ermöglicht flexibles, zeit- und ortsunabhängiges Lernen – damit passt es besonders gut zu den Anforderungen kleiner Unternehmen“.