Gebhard Fürst, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, kritisiert die Demonstranten gegen die Corona-Beschränkungen scharf. Sie würden gegen das Grundrecht der unantastbaren Menschenwürde verstoßen.

Rottenburg - Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat die Teilnehmer an Demonstrationen gegen Freiheitsbeschränkungen in der Corona-Krise kritisiert. Die Demonstranten stellten ihr Bedürfnis nach Freiheit über den Schutz der besonders schwachen und verletzlichen Menschen, teilte Fürst in seiner Pfingstbotschaft am Freitag mit. „Das ist nicht nur unsolidarisch, sondern geradezu egoistisch und im höchsten Maße verletzend.“ Die Protestierer verstießen gegen das oberste Grundrecht der unantastbaren Menschenwürde, das zuallererst dem Schutz des Lebens diene.

 

Vielerorts sei aber auch ein neuer Geist spürbar, ist der Bischof überzeugt. Ein pfingstlicher Geist, der durch Gottes und der Menschen Handeln heilsam wirke. Auch das Virus und die Pandemie, „die uns an den Rand des Ertragbaren führen“, hätten nicht das letzte Wort. „Sie werden irgendwann vorübergehen“, sagte Fürst. Nach Corona werde sich die Welt verändert haben. „Wir werden mit den Folgen noch lange ringen. Doch schon jetzt, heute, scheinen Hoffnungszeichen auf.“

Fürst feiert am Sonntag ein Pontifikalhochamt in der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart.