Ab dem kommenden Jahr wird es bei Netto und Aldi kein Einweggeschirr mehr geben. Damit kommen die Discounter einem Beschluss der EU zuvor. Dafür soll es umweltfreundliche Alternativen geben.

Düsseldorf - Die beiden Discounter Netto und Aldi machen Tempo bei der Abschaffung von Einweggeschirr aus Plastik. Im kommenden Jahr nehmen beide Unternehmen Geschirr und Besteck aus Kunststoff aus dem Sortiment, wie sie am Donnerstag mitteilten. Die Supermärkte kommen damit EU-Vorschriften zuvor, die ab 2021 greifen sollen.

 

Aldi erklärte, Kunden fänden im neuen Jahr Geschirr, Trinkhalme und Becher aus Plastik nicht mehr in den Regalen. Im ersten Halbjahr werde der Discounter zudem bei Wattestäbchen den Plastikschaft durch Papier ersetzen. Die Edeka-Tochter Netto teilte mit, Besteck, Becher und Schnapsgläser aus Plastik würden „aus allen rund 4200 Netto-Filialen in Deutschland entfernt“. Die EU hatte in der Nacht zum Mittwoch ein Verbot von Einwegplastik beschlossen. Demnach sollen unter anderem Wattestäbchen, Plastikgeschirr und Trinkhalme vom Markt genommen und durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden. Zudem soll mehr recycelt und die Industrie an bestimmten Maßnahmen beteiligt werden.

Netto kündigte „zusätzliche Maßnahmen“ im Laufe des kommenden Jahres sowie 2020 an: Ziel sei es, bei Eigenmarkenprodukten ganz auf Verpackung zu verzichten. Eingeführt hatte Netto zum Beispiel bereits das sogenannte Natural Branding - dabei wird die Kennzeichnung per Laser direkt auf der Gurke oder der Ingwerwurzel angebracht. Auch Aldi kündigte an, häufiger Obst und Gemüse aus der Plastikhülle befreien und stattdessen dünne Banderolen verwenden. Bei den Eigenmarken will Aldi die Verpackungen bis 2025 um 30 Prozent reduzieren.