Fußgänger werden es an der Siemensstraße weiterhin schwer haben. Das ärgert nicht nur Fußgänger.

Ditzingen - Was ist wichtiger auf einem Autobahnzubringer: das Fließen des Verkehrs oder die Sicherheit der Kinder, die die vierspurige Straße auf ihrem Schulweg queren müssen? Die Diskussion im Ausschuss für Technik und Umwelt in Ditzingen wurde kurzzeitig durchaus zugespitzt geführt.

 

Der Verkehr müsse rollen, tönte es aus der Ecke der CDU. Im Auto säßen „Egomonster“, die man einschränken müsse, wo immer es möglich sei, hieß es bei der SPD. Die Freien Wählern äußerten sich vermittelnd: Die Räte hätten sich schon öfter mit dem Thema beschäftigt und es sei ja nicht so, dass man seither nichts getan habe. Der Grünen-Stadtrat Ulrich Steller ist trotzdem unzufrieden: „Man merkt, dass sich die Verwaltung des Themas angenommen hat. Ich bin aber mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden.“ Die Verwaltung hatte kein Verbesserungspotential erkannt.

Grünen hatten einen Antrag gestellt

Die Stadträte hatten auf Antrag der Grünen über den sicheren Schulweg aus dem Wohngebiet diskutiert. Aus der Nagoldstraße laufen die Kinder in den Herdweg und queren dabei die Siemensstraße zur Schule. Die grüne Ampelphase in der Siemensstraße ist für Fußgänger aus deren Sicht kurz, die rote Ampelphase hingegen vergleichsweise lang. Aus der Sicht der Verwaltung ist dieser Zustand jedoch nicht änderbar. „Die Kreuzung ist der am höchsten belastete Verkehrsknoten in Ditzingen. Die Ampel ist so programmiert, dass die Leistungsfähigkeit möglichst hoch ist.“ Das entspreche gleichwohl den rechtlichen Vorgaben: Die Verkehrssicherheit sei höher zu gewichten, als dass der das möglichst flüssige Fließen des Verkehrs.

Steller widersprach der Verwaltung, an der Nagoldstraße durch Markierungen auf der Fahrbahn keine Aufmerksamkeit schaffen zu können. Die Stadt hatte argumentiert, der Belag erhöhe nicht die Verkehrssicherheit und verwirre die Verkehrsteilnehmer. Diese wüssten nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Gleichwohl räumt die Verwaltung ein, dass die grüne Ampelphase nicht ausreiche, um die Straße vollständig zu queren. Doch „das ist an so hoch hochbelasteten Stellen nicht außergewöhnlich“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt.

Die Kreuzung von Siemensstraße und Herdweg ist nicht nur für Fußgänger von Bedeutung. Der Herdweg erschließt nicht nur ein Wohngebiet, sondern in der Verlängerung auch ein Gewerbegebiet. Gleichwohl gelte dort bereits ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen, sagte der Leiter des Amts für Sicherheit, Soziales und Senioren. Doch auch baulich ließe sich wegen der Grundstücksverhältnisse daran nichts ändern, argumentierte der Bürgermeister Ulrich Bahmer.

Die SPD-Fraktionschefin Sabine Roth fühlte sich bei dieser Argumentation daran erinnert, wie die Verwaltung mit dem Antrag der SPD für Überwege in der Ortsmitte umgegangen ist. „Es tut uns leid, wir wissen, dass es ein Problem gibt, aber wir können leider nichts machen“, gab sie die Verwaltung wider.