Die Grünen wollten in Berlin ohne Rücksicht auf Verluste durchregieren – diesen Eindruck erweckte ein Beitrag der Landeschefin Detzer. Nun mühen sich sie und die Partei um Schadensbegrenzung.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Nach Jahrzehnten in der Politik kann Reinhard Bütikofer (68) so schnell nichts mehr erschüttern. Doch was der Grünen-Europaabgeordnete aus Heidelberg kürzlich von seiner scheidenden Landesvorsitzenden las, verschlug ihm schier die Sprache. „Was issn das?“, fragte er entgeistert im Kurznachrichtendienst Twitter und verwies auf einen Gastbeitrag von Sandra Detzer in der Tageszeitung „Welt“. Überschrift: „Wo wir Grünen an die Schalthebel der Macht kommen, werden wir nicht mehr verhandeln.“ „Wie bitte?“ setzte Bütikofer ungläubig hinzu – und erntete an die 300, meist zustimmende Kommentare. Tenor: Da ergehe sich die frisch gewählte Bundestagsabgeordnete in Allmachtsfantasien und träume öffentlich von einer „Ökodiktatur“.