Die drei Kanditaten für den CDU-Vorsitz haben sich am Mittwoch zu einer Diskussionsrunde mit CDU-Mitgliedern getroffen. Thema war auch hier insbesondere die Coronapandemie.

Berlin - Die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz haben sich für eine rasche Reaktion auf die hohen Corona-Zahlen ausgesprochen. Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen und der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun waren am Mittwochabend bei einer gemeinsamen Diskussionsrunde mit CDU-Mitgliedern bei dieser Frage im Wesentlichen einig. Merz, der als Favorit bei der am Samstag beginnenden ersten Befragung der rund 400 000 CDU-Mitglieder gilt, schloss sich ausdrücklich den Äußerungen von Braun und Röttgen an.

 

Braun betonte, bis Weihnachten solle wenn möglich allen, die in der ersten Jahreshälfte ihre Zweitimpfung abgeschlossen hätten, eine frische Impfung angeboten werde. „Das ist wichtig für ein sicheres Weihnachtsfest und auch wichtig, um diese vierte Welle zu unterbrechen.“ Röttgen sagte, es dürfe keine Verzögerungen mehr bei den notwendigen Maßnahmen geben. „Es ist kein Thema für Opposition, sondern für gemeinsames überparteiliches Handeln.“ Es gelte: „Impfen, impfen, impfen.“ Nun solle vorbereitet werden, dass der Bundestag im Januar über eine allgemeine Impfpflicht entscheiden könne. Er selbst habe sich zu einer solchen Impfpflicht durchgerungen.

Erstmals sollen CDU-Mitglieder Vorentscheidung über Vorsitzenden treffen

Merz sagte, wenn es im Frühjahr eine allgemeine Impfpflicht geben solle, solle Rücksicht genommen werden auf jene, die sich aus ernsthaften gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnten. „Wenn wir das machen, dann kommen wir vielleicht irgendwann durch diese Krise durch.“

Bei der an diesem Donnerstag geplanten Ministerpräsidentenkonferenz mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) soll es unter anderem um die kurzfristige Umsetzung der Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern und die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht gehen.

Erstmals sollen die rund 400 000 CDU-Mitglieder in einer an diesem Samstag startenden Befragung eine Vorentscheidung über den künftigen Vorsitzenden treffen. Gewählt werden soll der neue Parteichef am 21./22. Januar von 1001 Delegierten bei einem digitalen Parteitag. Anschließend muss die Wahl per Briefwahl bestätigt werden.