Der Historiker Moshe Zimmermann und der Politiker Elmar Brok diskutieren am 19. April auf Einladung des Schauspiels Stuttgart, der Bosch-Stiftung und der Stuttgarter Zeitung über die deutsch-israelischen Beziehungen.

Stuttgart - Für die Deutschen gilt die Maxime „Nie wieder Krieg“, für die Israelis heißt es „Nie wieder Opfer“ – dies ist die Schlussfolgerung zu einer jüngst veröffentlichten Umfrage, in der die deutsch-israelischen Beziehungen ausgelotet werden. Die Umfrage macht deutlich, wie unterschiedlich Deutsche und Israelis den aktuellen Nahost-Konflikt, die politischen Entwicklungen in Deutschland und Israel sowie ihre beiden Länder wahrnehmen. Interessantester Befund: Mehr als 70 Jahre nach dem Holocaust schauen die Deutschen viel skeptischer auf die Israelis als umgekehrt die Israelis auf die Deutschen.

 

Warum ist das so? Welche Rolle spielt bei diesen Einschätzungen die jeweils aktuelle Haltung zur Politik der Jerusalemer Regierung – und wie wird sich diese jetzt, nach den Parlamentswahlen in Israel, verändern? Wenige Konflikte bewegen die Deutschen mehr als der Nahostkonflikt. Gibt es noch Hoffnung, dass er sich lösen lässt? Welchen Beitrag kann und soll Europa dafür leisten? Muss Deutschland wegen seiner historischen Schuld bedingungslos auf der Seite Israels stehen?

Diesen Fragen widmet sich eine Veranstaltung unter dem Titel „Israel – Konflikt ohne Ende?“am Sonntag, 19. April 2015, im Schauspielhaus Stuttgart . Zwei kompetente und argumentationsstarke Gäste werden erwartet: der israelische Historiker Moshe Zimmermann und Elmar Brok (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr.

Der 1943 in Jerusalem geborene Moshe Zimmermann ist seit 1986 Direktor des Zentrums für Deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Nationalismus, Antisemitismus und Deutsch-Jüdische Geschichte sind Themen seiner zahlreichen Publikationen. Eine seiner letzten Veröffentlichungen war das besonders in Israel viel diskutierte Buch „Die Angst vor dem Frieden“.

Elmar Brok, geboren 1946 in Verl, ist gelernter Journalist und war viele Jahre als Europabeauftragter der Bertelsmann AG tätig. Den Auswärtigen Ausschuss im EU-Parlament leitet der CDU-Politiker, der auch dem Bundesvorstand seiner Partei angehört, seit 2012. Das Amt hatte er bereits von 1999 bis 2007 inne. Brok gehört damit zu den erfahrensten und einflussreichsten Außenpolitikern in Brüssel.

Moderiert wird die Veranstaltung von Katja Bauer und Rainer Pörtner, beide Redakteure der Stuttgarter Zeitung.

Die Israel-Debatte ist die zweite Veranstaltung in der neu aufgelegten Reihe „Theater x Wirklichkeit“, die vom Schauspiel Stuttgart, der Robert Bosch Stiftung und der Stuttgarter Zeitung organisiert wird. Zum Auftakt im Januar 2015 hatten mehr als 700 Zuschauer eine Diskussion des Publizisten Jan Philipp Reemtsma mit Wolfgang Schneiderhan, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, verfolgt. Ihr Thema: „Die Rückkehr der Gewalt“.

Kartenverkauf:

Das Gespräch zum Thema „Israel – Konflikt ohne Ende?“ findet statt am Sonntag, den 19. April, ab 11.30 Uhr im Schauspielhaus (Oberer Schloßgarten 6). Karten zum Preis von 5 Euro können ab sofort unter Tel: 07 11/ 20 20 90, über www.schauspiel-stuttgart.de oder an der Tageskasse erworben werden.