Mittlerweile steht fest, wer in Ditzingen den 30 Jahre alten Nussbaum abgesägt und abtransportiert hat. Laut Polizei war alles nur „ein Missverständnis“.

Ditzingen - Wer macht denn so was, hat sich ein Ditzinger gefragt, der statt eines stattlichen Nussbaums eine stattliche Lücke im Stadtteil Heimerdingen (Kreis Ludwigsburg) entdeckt hatte. Auch unsere Leser dürften sich ob dieser Dreistigkeit gewundert haben, von der bei uns am Mittwoch zu lesen war. Höchst professionell war ein unbekannter Baumfäller vorgegangen, wie die Polizei in Erfahrung brachte. An der Ecke von Max-Planck-Straße und Hemminger Straße war er mit großem Werkzeug angerückt, wie Spuren am Baumstumpf nahelegten. Demnach wurde der städtische Nussbaum mit einem Greifarm stabilisiert, maschinell glatt abgetrennt und abtransportiert. Was angesichts eines zehn Meter hohen Baumes keine Angelegenheit ist, die geschwind mal so vonstatten geht. Weshalb sich der örtliche Polizeiposten die Hoffnung auf Zeugen machte. Immerhin ging es neben dem Verlust eines vertrauten Baumes, der an jener Stelle seit drei Jahrzehnten wuchs, um bezifferbare Werte: Auf 1000 Euro wurde der Schaden geschätzt. Statt Zeugen meldeten sich inzwischen die Täter, die keine Spur von Schuldbewusstsein an den Tag legten: Es waren Mitarbeiter des Bauhofs, die ganz offiziell agiert hatten. Der Baum sei schadhaft gewesen, erklärte die Polizei am Mittwoch „das Missverständnis“. Ob ein Anruf bei der Stadt die Ermittlungen beschleunigt hätte?