Musikhören und mit Avataren chatten: das bietet DJparty.fm. Auch Spotify und iTunes Match sind jetzt online - aber hierzulande noch nicht zugelassen.
 

Berlin - Drei neue Musik-Projekte im Internet sind am Dienstag gestartet, zwei von ihnen sind allerdings noch nicht in Deutschland verfügbar. Das liegt an der komplizierten Rechtslage für das sogenannte Streaming: Dabei wird Musik direkt aus dem Netz abgespielt, ohne dass wie beim Musik-Download die Möglichkeit zum Speichern vorgesehen ist.

 

Auf DJparty.fm treffen sich die Nutzer in virtuellen Räumen und bestimmen abwechselnd, welche Musik dort gespielt wird. Gleichzeitig können sie eine Figur, ihren Avatar, zum Tanzen bringen und sich mit den anderen Nutzern unterhalten. Die Songs werden von drei Dienstleistern bereitgestellt - Grooveshark, YouTube und Soundcloud. Der Betreiber der Plattform, die Cooee GmbH mit Sitz in Kaiserslautern, habe eine Vereinbarung mit der Musik-Verwertungsgesellschaft Gema getroffen und zahle entsprechende Gebühren, sagte Geschäftsführer Alexander Jorias.

"Unser Angebot ist wie Radio"

„Wir bieten keine Musik on demand, unser Angebot ist wie Radio“, sagte Jorias. Wenn ein Nutzer eine Playlist anlege, werde die Musik nur kurz angespielt, 29 Sekunden lang. Zudem dürfen bestimmte Titel nicht zu oft hintereinander aufgelegt werden. Die vom DJ gespielten Songs können von anderen Nutzer bewertet werden; so ergibt sich eine Rangliste für die verschiedenen Titel.

Ein ähnliches Projekt, turntable.fm, kann inzwischen nur noch in den USA gehört werden, die Nutzung in Deutschland wurde aus Lizenzgründen im Juni eingestellt. Der in Schweden gegründete und international zunehmend beliebte Streaming-Dienst Spotify nahm jetzt seinen Dienst in Österreich auf - für Deutschland konnte bisher keine Vereinbarung mit der Gema getroffen werden.

Unterdessen startete Apple in den USA seinen Internet-Musikdienst iTunes Match, mit dem sich Songs online speichern und abspielen lassen. Im Gegensatz zu anderen Cloud-Diensten wie etwa dem von Amazon muss man dabei die Musik-Kollektion in den meisten Fällen nicht erst langwierig hochladen. Die Software greift bei dem Abgleich automatisch auf die Millionen Titel zurück, die zum Angebot von Apples iTunes-Shop gehören. Dafür hat Apple seine Verträge mit der Musikindustrie erweitert. Wann der Dienst auch außerhalb der USA verfügbar sein könnte, bleibt offen. In Deutschland teilte die Verwertungsgesellschaft Gema am Dienstag auf Anfrage mit, dass Apple noch keine Gespräche über neue Lizenzen aufgenommen habe.