Mit dem Schwimmabzeichentag will die DLRG ein Zeichen für die Bedeutung der Schwimmausbildung setzen – auch in Leonberg.

Malik und Junis sind stolz wie Oskar. Die beiden sechs und sieben Jahre alten Jungs stehen am Beckenrand neben den 25 Meter Bahnen des Spaßbeckens im Leobad. Beide sind noch triefend nass von der eben absolvierten Schwimmprüfung. In der Hand halten sie das Schwimmabzeichen „Seepferdchen“ und dazu noch das Deutsche Schwimmabzeichen Bronze. Die Urkunden dazu verwahrt ihre Mutter sicher in der Tasche. „Die zwei hatten hier zuerst das Seepferdchen gemacht. Und so viel Spaß dabei, dass sie gleich noch das Schwimmabzeichen in Bronze hinterher gemacht haben“, sagt Mama Angelina. Beide Jungs könnten bereits seit drei Jahren schwimmen, wie sie zudem berichtet. Bislang habe aber die Gelegenheit gefehlt, ein Abzeichen zu machen. Da bot der bundesweite „Tag des Schwimmabzeichens“ eine wunderbare Gelegenheit, das nachzuholen.

 

Ins Leben gerufen von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und weiteren schwimmsporttreibenden Vereinen, stand der Tag unter dem Motto „Schwimmen ist fürs Überleben wichtig“. Egal ob jung oder schon etwas älter: jeder, konnte an diesem Tag seine schwimmerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und bekam nach bestandener Prüfung das entsprechende Schwimmabzeichen überreicht. Angeboten wurden das Frühschwimmabzeichen „Seepferdchen“ und das Deutsche Schwimmabzeichen Bronze, das früher unter dem Namen „Freischwimmer“ bekannt war. Aber auch die Deutschen Schwimmabzeichen Silber und Gold sowie das Sportabzeichen waren möglich.

Wie war das noch mal mit der Reanimation?

In Baden-Württemberg beteiligten sich insgesamt 90 DLRG-Gliederungen am Schwimmabzeichentag. Auch die DLRG-Ortsgruppe Leonberg war mit vielen ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern mit dabei. Am DLRG-Pavillon wurde zudem über Rettungsgeräte und das umfangreiche Kursangebot aus den Bereichen Schwimmen, Rettungsschwimmen und Medizin informiert. Am Boden lag eine Puppe. „Das ist eine Reanimationspuppe“, klärte Alexandra Wohlfarth aus dem RUND-Team der Ortsgruppe auf. RUND steht für realistischen Unfall- und Notfalldarstellung. „Genau“, ergänzte ihr DLRG-Kollege Jan Mühlberger. „Jeder kann hier unter Anleitung überprüfen, ob er die Herz-Lungen-Wiederbelebung noch kann. Oder an der Puppe üben. Und vielleicht auch einen Impuls bekommen, mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.“

Springen, Schwimmen, Tauchen

Währenddessen vergnügten sich andere im Wasser, wie Julian aus Rutesheim. Er hatte gerade sein Seepferdchen bestanden. „Das hat prima geklappt“, sagte Prüfer Marcel Pfitzenmaier von der DLRG-Ortsgruppe Leonberg. Und erklärte kurz, was Julian für sein Seepferdchen alles zeigen musste. „Er musste einmal vom Beckenrand springen. Musste eine 25 Meter lange Bahn in Bauch oder Rückenlage schwimmen. In Bauchlage dabei erkennbar ins Wasser ausatmen. Und schließlich noch aus für den Jungen schultertiefem Wasser einen Ring hochholen“, so der Leonberger. Zum Abzeichen und einer Urkunde gab es für Julian dann am DLRG-Pavillon von der technischen Leiterin Ausbildung Melanie Vierneisel noch was Süßes zum Naschen.

Bei jeder abgenommenen Prüfung wurden auch die sogenannten Baderegeln abgefragt. Warum das wichtig ist, erklärte Marcel Pfitzenmaier: „Weil das Grundkenntnisse sind, um sich sicher im und am Wasser bewegen zu können. Um eben gerade auch Ertrinkungsunfällen vorzubeugen. Die Baderegeln muss man grundsätzlich kennen, wenn man ein Schwimmabzeichen erwerben will.“

Das Frühschwimmer-Abzeichen „Seepferdchen“ ist der erste Schritt auf dem Weg zum Schwimmen lernen. Es dient der Wassergewöhnung, stellt jedoch noch keinen Nachweis des sicheren Schwimmens dar. Erst wer das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt hat, gilt als sicherer Schwimmer.

Weitere Informationen zu den Abzeichen und der DLRG gibt es auf der Homepage: www.leonberg.dlrg.de