Kunstfreiheit wird in diesem Land hochgehalten. Deshalb überrascht es, dass im Fall der Documenta unisono gefordert wurde, ein Kunstwert zu entfernen, kommentiert Adrienne Braun.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Sage einer, die Kuratoren seien nicht gewarnt worden. Seit Anfang des Jahres wurde immer wieder behauptet, Ruangrupa sei antisemitisch. Das Kollektiv aus Indonesien leitet die frisch eröffnete Documenta fifteen in Kassel, von der nur noch ein trauriger Scherbenhaufen übrig zu sein scheint. Die Begeisterung, die die Presse noch in ihren ersten Artikeln verbreitete, ist dahin. Und Ruangrupa, das sich Schlagworte wie Gemeinschaft, Unabhängigkeit, Transparenz und Humor auf die Fahnen geschrieben hatte, hat alle Sympathien verspielt.