Ein Schlag auf den Kopf seiner Gegner genügte und schon war der Fall für Bud Spencer erledigt. Eine Doku spürt der Begeisterung für den Star der Haudrauf-Filme nach - mittendrin zwei eingefleischte Fans.

Berlin - Er war der Dicke mit den flinken Fäusten und für viele ein Held der Kindheit. Der 2016 gestorbene italienische Schauspieler Bud Spencer wurde an der Seite seines kongenialen Filmpartners Terence Hill weltberühmt und hatte sein Leben lang eine besondere Beziehung zu Deutschland. Ein Jahr nach seinem Tod kommt nun eine sehr augenzwinkernde Doku über den gebürtigen Neapolitaner in die Kinos.

 

„Sie nannten ihn Spencer“ erzählt die ungewöhnliche Geschichte zweier eingefleischter Fans aus Deutschland, die sich kaum etwas Schöneres vorstellen können, als einmal ihr Idol höchstpersönlich zu treffen. Noch zu Lebzeiten Spencers, der 1929 als Carlo Pedersoli geboren wurde, machen sich die beiden auf den Weg quer durch Europa.

Die Roadmovie-Doku, die etliche Weggefährten, Synchronsprecher, Filmleute und nicht zuletzt Terence Hill (78) zu Wort kommen lässt, zeigt dabei weit mehr als die besondere Leidenschaft zweier Fans, die auf ihrer Reise nach Italien selbst ein bisschen so aussehen wie das Kult-Duo von einst.

Über Jahrzehnte feierte das ungleiche Paar Spencer/Hill vor der Kamera internationale Erfolge und prägte das Genre des Italo-Westerns: Ohrfeigen ersetzten Revolverschüsse, richtig brutal und blutig wurde es nie. Vor dem Ruhm als Schauspieler hatte der junge Pedersoli schon eine beachtliche Schwimmkarriere hinter sich. Sogar bei Olympischen Spielen trat er an.

Filme zum Nachhören auf Kassette aufgenommen

Bud Spencer ist ein langjähriger, sehr guter Freund, ohne dass ich ihn je getroffen hätte“, sagt Jorgo, einer der beiden Protagonisten zu Beginn des Films, mit dem Regisseur Karl-Martin Pold weit vor dem Tod des Italieners begonnen hatte. Jorgo, Bürokaufmann aus Berlin und von Geburt an blind, kam als kleiner Junge das erste mal mit Bud Spencers Filmen in Berührung. „Das war „Sie nannten ihn Mücke“ damals.“ Der junge Jorgo nahm die Filme abends auf Musikkassette auf, damit er sie am nächsten Tag nachhören konnte.

Auch der zweite Protagonist und Spencer-Fan Marcus hat eine sehr persönliche Geschichte zu erzählen: Nach einem schweren Ski-Unfall seien es gerade die Haudrauf-Filme mit Spencer gewesen, die ihn wieder zum Lachen gebracht hätten. Heute sieht er sich als eine Art Kulturbeauftragter für das Spencer-Hill-Universum.

Ihre Leidenschaft führt die beiden schließlich zusammen auf einen gemeinsam Trip von Berlin über Paris bis nach Rom. Mit viel Augenzwinkern, so manchem nicht immer zündenden Spruch und stellenweise auch zu viel Klamauk, aber jeder Menge Begeisterung schickt der Film die Zuschauer mit dem Duo auf eine kuriose Reise zu dem großen Idol - Überraschungen inklusive.