Bei seinem ersten Besuch als US-Präsident in England feuert Donald Trump gegen seine Gastgeberin Theresa May eine spektakuläre Breitseite ab. Auf den Straßen Londons sammelt sich lautstarker Widerstand gegen ihn.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Sie tat ihr Äußerstes, um ihn freundlich oder wenigstens gnädig zu stimmen. Sie schwor, dass beide Länder „nicht nur die engsten Verbündeten, sondern die besten Freunde“ seien auf der Welt. Ein ganzes englisches Schloss, die Wiege Winston Churchills, schenkte sie ihm als TV-Kulisse. Theresa May zog alle Register, um Donald Trump für sich einzunehmen. Mit dem Dinner in Blenheim Palace, für das sich First Lady Melania Trump als Disney-Prinzessin verkleiden durfte, bot Britanniens Premierministerin ihren US-Gästen bei der ersten England-Visite seit Trumps Amtsübernahme einen bemerkenswerten Aperitif. Das Arbeitsessen mit dem US-Präsidenten im Regierungs-Landsitz Chequers am Freitag sollte der zweite Gang im diplomatischen Menu darstellen. Danach war die Queen aufgeboten, um in Windsor Castle Tee auszuschenken – ob Elizabeth II. das gefiel oder nicht. Alles setzte May daran, Trump in ein Land aristokratischen Zaubers und tausend kommerzieller Möglichkeiten zu entführen. „Beispiellose Gelegenheit“ biete sich im Zuge des britischen EU-Austritts den Amerikanern, versicherte sie ihrem Gast aus Washington. „Die Zukunft der Welt gestalten“ wolle sie, an der Seite Donald Trumps.