Die Moskau-Kontakte seines Sohnes werden für US-Präsident Donald Trump zu einer Belastung. Trump junior verstrickt sich dabei in große Widersprüche, kommentiert unser Korrespondent Thomas Spang.

Washington - Die Trumps verwickeln sich bei den Erklärungen ihrer Russland-Kontakte ein ums andere Mal in Widersprüche. Nachdem Mitarbeiter des Weißen Hauses das Geheimtreffen Donald Trump juniors mit einer Kreml-Anwältin im Juni 2016 an die Presse durchgestochen hatten, wollte der Sohn des Präsidenten der Öffentlichkeit weismachen, es sei darin um den Adoptions-Stopp für russische Kinder gegangen. Eine lächerliche Erklärung, die Donald junior tags drauf mit dem Eingeständnis korrigierte, die russische Emmissärin habe Informationen über Hillary Clinton angeboten. Dass Senior Trump von dem halbstündigen Treffen seines Sohnes nichts gewusst haben will, ist unglaubwürdig.

 

Ein Narr, wer bei der Vielzahl der Kontakte von Mitgliedern des inneren Trump-Zirkels im Sommer 2016 mit Mitarbeitern Putins nicht hellhörig wird. Gewiss ging es dabei nicht um die Adoption russischer Waisenkinder. Viel wahrscheinlicher ist ein direkter Zusammenhang mit dem Beginn der Veröffentlichung der von Russland gehackten Clinton-E-Mails. Während der Präsident die Affäre nur allzu gerne hinter sich lassen möchte, haben seine Probleme mit dem Eingeständnis seines Sohnes eine neue Dimension bekommen.

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