Kaum aus New York zurück, wendet sich Donald Trump in Mar-a-Lago an seine Anhänger. In der ersten Reihe: Seine Familie. Doch zwei fehlten.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Tiffany. Don jr. Eric. Die Schwiegertöchter Lara Trump und Kimberly Guilfoyle. Alle Trumps waren am Dienstagabend in Mar-a-Lago versammelt, als sich der frühere US-Präsident Donald Trump an seine Anhänger wandte. Zuvor war er aus New York zurückgekehrt, wo in einem Strafgericht die Anklage gegen ihn verlesen wurde. Alle Trumps? Nein. Zwei Trump-Frauen fehlten: Trumps dritte Ehefrau Melania und seine Tochter Ivanka.

 

Melania fuhr weder mit ihrem Mann nach New York, noch zeigte sie sich bei Trumps anschließender Rede in seinem Hotelkomplex in Florida. „Wo ist Melania?“ fragten sich sogleich amerikanische Medien. Während seine Söhne Don jr. und Eric und seine Tochter Tiffany (nebst ihren Partnern) in der ersten Reihe standen, um sich Trumps Rede anzuhören, glänzte die frühere „First Lady“ durch Abwesenheit. Trump beklagte vor seinen Anhängern, der Umgang mit ihm sei beispiellos. Er habe „nie gedacht, dass so etwas in Amerika passieren könnte. Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist es, furchtlos unsere Nation vor jenen verteidigt zu haben, die unser Land zerstören wollen (...) Es ist eine Beleidigung für unser Land.“

Schweigegeld an eine angebliche Affäre

Vielleicht fehlte Melania, weil es bei der Anklage gegen ihren Mann um eine für sie nicht eben schmeichelhafte Sache geht: Nämlich um eine Schweigegeldzahlung für die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die nach eigener Aussage 2006 eine Affäre mit Trump hatte – was dieser bestreitet. Wie es Daniels erzählt, lernten sich beide bei einem Golfturnier-Wochenende am Lake Tahoe kennen und hatten dort Sex miteinander - nur wenige Monate, nachdem Melania den gemeinsamen Sohn Barron auf die Welt gebracht hatte. Als sich Trump 2016 ums Präsidentenamt bewarb, wurde Daniels unbequem und sollte mit 130.000 US-Dollar ruhig gestellt werden. Jetzt ist Trump in der Sache in 34 Punkten wegen der Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Vor Gericht plädierte er: Nicht schuldig.

Das „People“-Magazin zitierte eine anonyme Quelle aus dem Umfeld der Trumps. Demnach dürfe man den Fall im Beisein der 52-Jährigen nicht erwähnen. „Sie ist noch immer wütend.“

Als Trump im November verkündete, dass er sich 2024 ein weiteres Mal für die Präsidentschaft bewerben werde, war zumindest Melania noch mit von der Partie– Ivanka fehlte schon damals.

Ivanka hält sich aus der Politik raus

Die älteste Tochter des Ex-Präsidenten blieb auch am Dienstag der Veranstaltung in Mar-a-Lago fern. Schon vergangenes Jahr stellte die 41-Jährige klar, dass sie nicht an der Kampagne zu Trumps Wiederwahl mitarbeiten werde. Die ehemalige „First Daughter“ veröffentlichte ein Statement: „Dieses Mal entscheide ich mich dafür, meinen kleinen Kindern und dem Privatleben, das wir als Familie schaffen, Priorität einzuräumen. Obwohl ich meinen Vater immer lieben und unterstützen werde, werde ich dies in Zukunft außerhalb der politischen Arena tun.“

Nachdem der Bezirksstaatsanwalt in Manhattan vergangene Woche Anklage gegen ihren Vater erhoben hatte, meldete sich Ivanka auf Instagram zu Wort: „Ich liebe meinen Vater, und ich liebe mein Land. Heute schmerzt es mich für beide.“

Während also zwei wichtige Frauen aus Trumps Leben in Mar-a-Lago fehlten, zeigten dafür zwei andere Vertraute des Ex-Präsidenten demonstrativ Flagge: Der berüchtigte Politikberater Roger Stone. Und die Rechtsaußen-Abgeordnete im „House of Representatives“ Marjorie Taylor Greene.