Donald Trump hat bei einer Wahlkampfveranstaltung behauptet, Ärzte würden am Tod von Corona-Patienten verdienen. Auch für die Lage in Deutschland hatte er eine These parat.

Washington - US-Präsident Donald Trump hat kurz vor der Wahl den Ärzten unterstellt, sich an Corona-Patienten zu bereichern. „Unsere Ärzte bekommen mehr Geld, wenn jemand an Covid stirbt. Das ist euch klar, oder?“, sagte er an seine Anhänger gewandt bei einem Wahlkampfauftritt im umkämpften Bundesstaat Michigan am Freitag. 

 

Dabei nahm der Präsident auch die Entwicklung in Deutschland in den Blick. „In den Medien heißt es immer: ‚Deutschland, Deutschland, Deutschland’„, sagte er. Deutschland habe aber eine „andere Zählweise“. „Wenn man in Deutschland herzkrank ist und im Sterben liegt, oder man hat Krebs und wird bald sterben, und dann bekommt man Covid - das passiert - dann machen wir Covid verantwortlich“, fügte der Präsident hinzu.

USA am stärksten betroffen

Sein nicht belegter Vorwurf gegen die Mediziner blieb nicht unwiderspochen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden warf dem Amtsinhaber erneut Versagen im Corona-Krisenmanagement vor. Trump „wirft dem medizinischen Personal vor, Covid-Tote zu erfinden, um mehr Geld zu machen“, sagte Biden bei einem Wahlkampfauftritt in Minnesota. „Ärzte und Pfleger gehen jeden Tag zur Arbeit und retten Menschenleben. Sie machen ihren Job. Donald Trump sollte aufhören, sie zu attackieren und seinen eigenen Job machen.“

Die USA sind in absoluten Zahlen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Insgesamt haben sich dort mehr als neun Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 230.000 Menschen starben.

Trump wird immer wieder vorgeworfen, die Corona-Pandemie zu verharmlosen. Der US-Präsident hatte sich Anfang Oktober selbst mit dem Coronavirus infiziert und wurde drei Tage lang im Krankenhaus behandelt. Inzwischen bezeichnet er sich als „immun“.