Ihre Brüder twittern „Betrug“ und ihr Vater will nicht hinnehmen, dass er die US-Wahl gegen Joe Biden verloren hat. Nur von Ivanka Trump hört man so gut wie gar nichts.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Washington - Donald Trump Jr. twittert über einen „totalen Krieg“. Sein Bruder Eric retweetet abstruse Verschwörungstheorien, die Twitter mit einem Warnhinweis versehen hat. Die beiden ältesten Söhne von US-Präsident Donald Trump schüren die Theorie, ihr Vater sei Opfer eines gewaltigen Wahlbetrugs geworden, wo immer sie können. Dabei sind bisher keine nennenswerten Fälle von Wahlbetrug in den USA bekannt.

 

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Nur eine bleibt in dem Streit um die US-Wahl auffallend ruhig: Ivanka Trump. Trumps „golden child“ hält sich mit Rufen nach dem Supreme Court und Betrugsanschuldigungen in Richtung Team Biden zurück. Nur einmal twitterte sie bislang und rief dazu auf, alle „legal abgegebenen Stimmen“ zu zählen – im Gegensatz zur aufgepeitschten Rhetorik ihrer Brüder klingt das ziemlich zahm.

Vermutlich gehört Ivanka zu den Stimmen im Weißen Haus, die versuchen, Trump zu einer Art Anerkennung von Bidens Sieg zu schubsen. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders CNN soll Ivankas Ehemann Jared Kushner seinem Schwiegervater geraten haben, seine Niederlage einzugestehen. Ähnliches hat auch die Nachrichtenagentur AP aus dem Dunstkreis des Weißen Hauses gehört.

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Das Nachrichtenportal „Axios“ zitierte eine anonyme Quelle damit, dass in der Pennsylvania Avenue „unangenehme Gespräche“ geführt würden - doch Trump weiter darauf bestehe, gewonnen zu haben.

Auch Melania rät angeblich zum Rückzug

Während inzwischen angeblich sogar First Lady Melania Trump ihrem Mann dazu rät, sich mit einem Rest Grazie zurückzuziehen, bestärken seine Söhne und andere Berater den US-Präsidenten darin, weiter den Klageweg zu beschreiten. Trumps Anwalt, der frühere Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani will weiter juristisch gegen das Ergebnis vorgehen.

Beobachter spekulieren, warum Ivanka Trump eine andere Strategie verfolgt als ihre Brüder: Vielleicht plant sie bereits vor – für 2024. Der frühere Kommunikationschef des Weißen Hauses Anthony Scaramucci, heute ein erbitterter Trump-Gegner, hat seine ganz eigene Theorie zur Strategie im Hause Trump: Geht er jetzt mit einem letzten bisschen Würde, könnte Trump 2024 noch einmal antreten – mit seiner Tochter als „Running Mate“.