Wenn man dafür zahlt, dass etwas kaputt geht, ist das ein Punkkonzert. Bei den Donots ist am Dienstagabend im LKA wenig kaputt gegangen – Spaß hat es trotzdem gemacht.

Stuttgart - Sie sind nun 25 Jahre alt und jung geblieben. Am Dienstagabend spielen Donots im LKA, eröffnen ihr Konzert mit zwei Songs ihres jüngsten Albums „Lauter als Bomben“, lassen Stücke aus ihren früheren Alben folgen, singen auf Deutsch, singen auf Englisch. Irgendwo zwischen Punk, Alternative, Gitarrenpop hat diese Band sich eingerichtet, mit Posen und Refrains, die an die Toten Hosen und die Sportfreunde Stiller erinnern. Weit hinten, vor dem großen gelben Transparent, das ihren Namen trägt, sitzt Schlagzeuger Eike Herwig ohne ein Hemd, mit Bart und Mähne, schweißüberströmt, und trommelt besessen. Weit vorne der Sänger Ingo Knollmann, die Gitarristen Guido Knollmann und Alex Siedenbiedel, der Bassist Jan-Dirk Poggemann. Dort wird gescherzt, geschäkert, werden alte Geschichten erzählt vom Rauchen und Trinken und Ingo Knollmann ruft auf zum Widerstand gegen rechts: „Organisiert euch!“

 

Die Vier am Bühnenrand tragen die ärmellosen T-Shirts ihrer Lieblingsbands (The Goonies, Zeke), singen rau und gut gelaunt, klopfen Sprüche: „Wenn man dafür bezahlt, dass etwas kaputt geht, dann ist das ein Punkkonzert.“ Nun: viel geht hier eigentlich nicht kaputt, und nur jeder dritte oder vierte Song ist wirklich Punk. Spaß macht das Konzert trotzdem. Eine kleine Hommage an die Ramones haben die Donots in einem eigenen Song versteckt, Cindy Laupers „Time after Time“ spielen sie ganz aus.

Schnaps für die Band

Natürlich: es geht origineller. Es geht auch wilder. Aber: die fünf Jungs aus Ibbenbüren, einer mittelgroßen Stadt in Nordrheinwestfalen, sind sympathisch, und ihre Party ist gut. Weniger als 1000 Besucher füllen das LKA nicht ganz, es bleibt also Luft, und nicht wenige, die tanzen wollen, wissen das zu schätzen. Immer wieder geht ein Fan, der auf den Händen vieler anderer schwimmt, über die Absperrung und wird vom Sicherheitspersonal in die Menge zurückgeführt; zuletzt lässt Ingo Knollmann sich von den selben Händen hinüber zur Theke tragen, bei der er davor schon Schnaps für seine Band bestellt hat. Er kehrt auf dem selben Weg zurück mit einem Tablett, auf dem noch volle Gläser stehen. Die Fans wissen längst, mit welchem Song die Donots sie heimwärts schicken werden: auch ihn haben sie sich geliehen, von Twisted Sister. Die Gitarren lärmen lange, ein letztes Lied noch, dann ist Schluss.