Auf der A8 bei Pforzheim ereignet sich in der Nacht zum Sonntag ein folgenschwerer Geisterfahrer-Unfall. Drei Menschen sterben. Die Hintergründe sind weiter unklar.

Stuttgart - Für Ersthelfer und Einsatzkräfte bot sich in der Nacht zum Sonntag auf der A8 bei Pforzheim ein schreckliches Bild. Ein Geisterfahrer war gegen 3.40 Uhr von der Autobahnraststätte Kämpfelbach (Enzkreis) kommend in die falsche Richtung unterwegs, als er kurze Zeit später zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Ost und Pforzheim-Nord frontal in einen Renault stieß, der in Fahrtrichtung Karlsruhe unterwegs war. Der Zusammenstoß war so heftig, dass für den 35-jährigen Geisterfahrer, den 28-jährigen Fahrer des Renaults sowie dessen 24-jährigen Beifahrer jede Hilfe zu spät kam – alle drei starben noch an der Unfallstelle. Zwei weitere Mitfahrer des Renaults liegen mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern.

 

Durch Schlangenlinien aufgefallen

Nach Angaben der Polizei meldete ein Verkehrsteilnehmer den Peugeot-Fahrer bereits, als dieser noch auf der richtigen Fahrbahnseite unterwegs gewesen war. Unter anderem soll er durch Schlangenlinien aufgefallen sein, was auf eine Alkoholisierung hindeuten könnte. Die Einsatzkräfte leiteten daraufhin eine Fahndung nach dem Fahrzeug ein, konnten es jedoch zunächst nirgends entdecken. Im Bereich des Autobahnparkplatzes Kämpfelbach soll der 35-Jährige dann sein Auto gewendet haben, infolgedessen er den schweren Verkehrsunfall verursachte.

Zeugen melden sich nach Unfall

Auch am Montag ist noch nicht klar, wie es zu diesem schlimmen Unfall kommen konnte. Bei der Leiche des Mannes wurde eine Blutprobe entnommen. Sie soll Aufschluss darüber geben, ob der 35-Jährige zum Unfallzeitpunkt tatsächlich betrunken war. „Mit dem Ergebnis rechnen wir in den nächsten Tagen“, so Pressesprecher Frank Weber vom Polizeipräsidium Pforzheim.

Auch hätten sich nach Angaben der Polizei weitere Zeugen gemeldet, die auf der Autobahn vor dem Unfall dem Falschfahrer begegnet waren. Wie schnell er unterwegs war und weitere Hintergründe sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen – auch ein Sachverständiger wurde eingeschaltet.