Der Staat tut gut daran, sein Personal bei Polizei, Nachrichtendiensten und Justiz aufzustocken. Nur so lässt sich der Fahndungsdruck auf die Terrorszene aufrecht erhalten, meint Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Unter Alltagsdelikten stellt man sich eigentlich etwas anderes vor: Taschendiebstahl oder Straftaten von ähnlichem Kaliber. Inzwischen zählt leider aber auch der Terror zur Alltagskriminalität. Darauf lässt zumindest die rasant angestiegene Zahl der Ermittlungsverfahren schließen. Nicht in jedem Fall geht es dabei unmittelbar um eine Gefahr für die Sicherheitslage in Deutschland. Oft handelt es sich um Terrorverdächtige, die hier nur Unterschlupf suchen, ihre Verbrechen aber auf fremdem Terrain begehen oder begangen haben. Meist sind das importierte Probleme – sie zählen zu den Schattenseiten der Globalisierung.

 

Wo auch immer die möglichen Tatorte liegen: Die deutschen Behörden können es unter keinen Umständen hinnehmen, dass sich hier Aktivisten ausländischer Terrororganisationen aufhalten, ob sie nun vor Ort einen Anschlag planen oder anderswo. Die steigenden Fallzahlen sprechen für einen hohen Fahndungsdruck. Das hat seinen Preis: Der Bund und viele Länder stocken ihr Personal bei Polizei, Nachrichtendiensten und Justiz auf. Das sollte flächendeckend geschehen. Ohne ausreichende Kapazitäten bei der Überwachung, Ermittlung und der späteren Fallbearbeitung ist Sicherheit nicht zu gewährleisten. Das geht ohnehin nur mit einem nach wie vor nicht zu unterschätzenden Restrisiko.