Das Schlittschuhvergnügen auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch stößt an Kapazitätsgrenzen. Doch die Gemengelage in dem Sportgebiet ist schwierig, Besserung ist daher in naher Zukunft nicht in Sicht.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Degerloch - Die Freien Wähler machen Druck beim Thema dritte Eishalle auf der Waldau. Im April hatten sie in einem Antrag auf die Kapazitätsengpässe hingewiesen und sich nach dem weiteren Vorgehen erkundigt. In ihrer Antwort erklärt die Fachverwaltung, dass eine sogenannte Standortanalyse mittlerweile abgeschlossen sei. Dabei seien auch mögliche Verbesserung der Trainings- und Wettkampfsituation der eissporttreibenden Vereine, eine Verbesserung der Umkleidesituation und Lagerflächen, Parkmöglichkeiten und die bei den Vereinen abgefragten Bedarfe einbezogen worden.

 

Lesen Sie aus unserem Angebot: Wann kommt die dritte Eishalle?

„Es hat sich allerdings herausgestellt, dass die Vorüberlegungen zu baulichen Veränderungen nicht nur auf den Bedarf für die dritte Eishalle und den Neubau der Gegentribüne Gazi-Stadion, für die jeweils Machbarkeitsstudien durchgeführt wurden, beschränkt werden können. Auch die künftige Umgestaltung beziehungsweise Neubebauung von in die Jahre gekommenen Vereinssportanlagen sowie teilweise geänderte Nutzungsanforderungen sind mit in Betracht zu ziehen.“ Dies betreffe auch städtische Gebäude, schreibt die Verwaltung. Die Szenarien würden sich gegenseitig beeinflussen, endgültige Ergebnisse gebe es noch nicht.

Für die Waldau braucht es neue Bebauungspläne

Außerdem habe sich für die Waldau parallel zu den Untersuchungen ein „vordringlicher Handlungsbedarf“ herausgestellt. Denn für das Gebiet existieren keine Bebauungspläne. Die bisherige Genehmigungspraxis (nach Paragraf 34 BauGB für den Innenbereich oder nach Paragraf 35 Abs. 2 BauGB für den Außenbereich) stoße zunehmend an Grenzen. Das Amt für Stadtplanung und Wohnen sei nun beauftragt zu untersuchen, ob und in welchen Bereichen eine planungsrechtliche Grundlage geschaffen werden könne. Um das zu beurteilen, brauche es eine schalltechnische Untersuchung.

Darum soll nun ein Masterplan entwickelt werden. „Damit soll unter Berücksichtigung des aus dem Beteiligungsprozess mit Planungswerkstätten von 2012 hervorgegangenen Entwicklungskonzepts und den Ergebnissen der schalltechnischen Machbarkeitsstudie sowie mit den aktuellen Standortalternativen ein gesamtheitliches und zukunftsfähiges Gesamtkonzept entstehen“, schreibt die Verwaltung. Das alles sei „komplex und umfangreich“. Daher seien über die Machbarkeitsstudie hinaus im Doppelhaushalt 2022/2023 keine weiteren Schritte für die dritte Eishalle möglich.