Beim Polizeipräsidium Aalen gehen erpresserische Mails ein: Ein Unbekannter fordert Geld oder zehn Kilogramm Marihuana. Wie die Polizei einem 19-Jährigen aus dem Raum Backnang auf die Spur kam:

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Rems-Murr-Kreis - Ein 19-Jähriger aus dem Rems-Murr-Kreis soll versucht haben, das Polizeipräsidium Aalen zu erpressen. Wie die Polizei mitteilte, gingen Ende Juli mehrere E-Mails ein, in denen ein Unbekannter mehrere Hundert Euro forderte. Später änderte er die Forderung auf einen fünfstelligen Betrag oder „mindestens zehn Kilogramm Gras“. Sollte er dies nicht bis 20 Uhr am selben Tag erhalten, werde etwas Schlimmes passieren. „Die Drohung blieb aber sehr unkonkret“, so ein Sprecher.

 

Gegen den mutmaßlichen Erpresser lagen bereits andere Anzeigen vor

Auch beim Polizeiposten Murrhardt gingen die Mails ein. Dort hatte man einen vagen Verdacht, wer der Absender sein könnte. „Gegen diese Person lagen einige Anzeigen aus dem Bereich Onlinekriminalität vor“, sagt der Sprecher. Der Erpresser hatte zwar versucht, seine digitalen Spuren zu verwischen; Cybercrime-Spezialisten der Kripo Waiblingen kamen dem 19-Jährigen dennoch auf die Spur.

Mit richterlichem Beschluss durchsuchte die Polizei nun Wohnräume und einen Firmensitz des Tatverdächtigen. Währenddessen kehrte dieser zurück. Er hatte ein Handy dabei, auf der die Beamten eine Nachricht fanden, „die sich eindeutig dem Erpressungsversuch zuordnen ließ“, so die Polizei. Der 19-Jährige ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, ihn erwartet ein Strafverfahren.