Die Bilder gleichen sich Jahr für Jahr: Hunderttausende versammeln sich in der nordspanischen Stadt Pamplona zum traditionellen Stiertreiben. Hunderte laufen vor den gewaltigen Tieren durch die Straßen, regelmäßig werden Teilnehmer verletzt und Tierschützer protestieren gegen das Spektakel.

Die Bilder gleichen sich Jahr für Jahr: Hunderttausende versammeln sich in der nordspanischen Stadt Pamplona zum traditionellen Stiertreiben. Hunderte laufen vor den gewaltigen Tieren durch die Straßen, regelmäßig werden Teilnehmer verletzt und Tierschützer protestieren gegen das Spektakel.

 

Pamplona - Die nordspanische Stadt Pamplona erwartet zu ihren traditionellen Stiertreiben in diesem Jahr bis zu eine Million Besucher. Bei dem berühmten San-Fermín-Fest werden ab diesem Montag bis zum 14. Juli an jedem Morgen Kampfstiere durch die engen Gassen der Regionalhauptstadt von Navarra getrieben. Hunderte meist junge Menschen laufen vor den gut 500 Kilogramm schweren Bullen her. Bei diesen Mutproben werden alljährlich Dutzende Teilnehmer verletzt.

Zur weltweiten Berühmtheit des Spektakels in Pamplona hatte maßgeblich der US-Schriftsteller Ernest Hemingway beigetragen, der das Fest und die Stierrennen in seinem Roman „Fiesta“ (1926) beschrieb. In diesem Jahr werden die Stiertreiben von einem TV-Sender auch in den USA direkt übertragen.

Am Samstag protestierten rund 200 Tierschützer gegen die Veranstaltung. „Du läufst. Stiere sterben“ war bei einer Kundgebung auf Plakaten in verschiedenen Sprachen zu lesen. Die Demonstranten hielten auf einem Platz eine „symbolische Beerdigung“ für die 48 Bullen ab, die in der Festwoche bei den abendlichen Stierkämpfen von Toreros getötet werden.

Die Stiertreiben sind Teil der alljährlich stattfindenden Feiern zu Ehren des Schutzheiligen der Region Navarra. Unter den Teilnehmern, die über eine Strecke von rund 850 Metern vor den Bullen herlaufen, sind auch zahllose Besucher aus anderen europäischen Ländern, aus den USA und aus Australien. Seit 1922 wurden 15 Läufer von den Stieren tödlich verletzt.