Die Schlagerlegende Dunja Rajter kommt ins Stuttgarter Renitenztheater. Sie bietet eine musikalische Lesung aus ihrer Autobiografie „Nur nicht aus Liebe weinen“. Wir haben sie gefragt, was das eigentlich ist.

Stuttgart - Zunächst trat sie als feurige Schönheit in Karl May-Filmen auf, aber bald fand die 1946 in Kroatien geborene, 1964 nach Deutschland gekommene Dunja Rajter auch als Schlagersängerin viele neue Fans. Nun hat sie ihre Autobiografie geschrieben und kommt zu einer „musikalischen Lesung“ ins Stuttgarter Renitenztheater.

 
Frau Rajter, was ist denn eine musikalische Lesung überhaupt?
Ich lese aus meinem Buch und singe Lieder, die zu den Passagen passen: darunter sind meine bekannten Hits, aber auch Lieder aus meiner Heimat. Ursprünglich sollte „Nur nicht aus Liebe weinen“ ein Buch für meine Enkelin werden, eine Familiengeschichte. Aber nun ist es ein Buch über Werte, Glaube, Erkenntnisse und natürlich über die Liebe.
„Nur nicht aus Liebe weinen“ - was soll man denn sonst tun?
Man muss loslassen! Zur Liebe gehört auch der Schmerz, wie die Nacht zum Tag und die Trauer zur Freude. Wenn der Partner sein Ego so vergrößert, dass die Liebe erstickt, muss man gehen. Es geht in meiner Biographie aber auch um meine Kindheit im kommunistischen Jugoslawien, um die Dreharbeiten von „Winnetou“, um meine erste Liebe Mario Adorf und vieles mehr.
Wie fällt die Bilanz aus: mehr geweint oder mehr gelacht?
Halb, halb! Ich habe viel Tragisches erlebt, aber den Humor nie verloren. Deshalb gibt es auch im Buch viel zu lachen. Als ich mit Heino auf die Jugoslawienkriege aufmerksam machen wollte, fuhren wir dort durch die besetzte Zone. Auf unser Auto wurde geschossen. Als wir uns später blass , schweißgebadet und atemlos die Einschusslöcher ansahen, sagte Heino: „Naja, das darf ich meiner Hannelore nicht erzählen, sonst lässt sie mich das nicht mehr machen.“
Termin: Mittwoch: 20. Juni, Renitenztheater Stuttgart