In der Landeshauptstadt sind Ladepunkte für E-Autos vor allem in öffentlichen Garagen noch selten. In drei Garagen in der City wird nun kräftig aufgerüstet.

Stuttgart - Wer mit dem E-Auto nach Stuttgart einfährt und die Stadtkarte nach Ladesäulen scannt, wird feststellen, dass da noch Luft nach oben ist. Stromspender in jeder Straße sind kein Usus, oft sind die Säulen belegt, dabei wächst die Zahl der Elektroautos. Die Stadt will bis Mitte 2022 zu den bestehenden 200 weitere 350 Standorte hinzufügen, die Gestattungen wurden im Wettbewerb vergeben, die kommunalen Stadtwerke steigen dabei zum größten Anbieter auf – und sie werden jetzt auf einen Schlag weitere 156 öffentliche Ladepunkte in drei Parkhäusern aufbauen.

 

Diesen enormen Zuwachs in der City macht eine Förderzusage des Landes möglich, das insgesamt 3,2 Millionen Euro an die Städte Ulm, Heilbronn und Stuttgart gibt. In die Landeshauptstadt fließen 600 000 Euro, mit denen in drei bestehenden Parkhäusern des Betreibers Apcoa Lademöglichkeiten mit einer Leistung von je 11 Kilowattstunden nachgerüstet werden. Mit dieser Leitung kann innerhalb von zwei Stunden Strom für etwas mehr als 100 Kilometer Fahrtstrecke in die Batterien fließen.

Rund 50 Plätze in jeder Garage

In der Stephansgarage (Kronenstraße 7, 336 Stellplätze) sollen 46, im Zeppelin-Carrée (Kronenstraße 20, 365 Plätze) 52, in den Königsbau-Passagen (Bolzstraße 5, 412 Plätze) 58 Ladeplätze geschaffen werden. Mit den Fördermitteln könnten voraussichtlich alle Investitionskosten abgedeckt werden, sagt Stadtwerke-Sprecherin Karoline von Graevenitz. In dieser Ausbaustufe seien die bestehenden Leitungskapazitäten ausreichend, die Stationen könnten ohne Lastmanagement, das den Stromfluss zwischen den Säulen regelt, betrieben werden. Dieses werde dennoch für einen möglichen weiteren Ausbau der Stationen bereits eingebaut. Zur Parkgebühr kommt an den Stationen die Ladegebühr (Stadtwerke: 35 Cent pro kWh) und eine Startgebühr von 50 Cent. Die Stationen müssen mindestens sechs Jahre lang betrieben werden.

Neues Konzept für die City

In den Innenstadt sind bereits einige Parkhäuser verschiedener Betreiber mit zahlenmäßig allerdings wenigen Lademöglichkeiten ausgestattet, zum Beispiel die Hofdiener- und Rathausgarage, die Garage am KKL und im Doroteenquartier, der Staatsgalerie, Landesbibliothek oder am Landtag, dazu kommt ein Schnellladepark der EnBW an der Uni. Weitere Schnellade-Standorte sollen folgen. Die Ausstattung der Garagen innerhalb des City-Rings mit Lademöglichkeiten ist auch wichtig, weil oberirdische Parkmöglichkeiten nach einem Beschluss des Gemeinderates mittelfristig nahezu komplett entfallen sollen.