Bei der „Earth Hour“ werden jährlich die Lichter ausgeschaltet, um einen Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Am 26. März wird der Fokus auch auf die Ukraine gelegt.

Wenn es in diesem Jahrzehnt nicht gelingt, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, drohen Mensch und Natur katastrophale Konsequenzen: Waldbrände werden häufiger, Dürren und Überflutungen heftiger, Lebensräume zerstört, Arten sterben aus. Ein wichtiger Stellhebel im Kampf gegen den Klimawandel ist und bleibt auch das Energiesparen. Im Rahmen der „Earth Hour“ am Samstag, 26. März, wird deshalb ein weltweiches Zeichen gesetzt – mit Dunkelheit. Für eine Stunde, von 20.30 bis 21.30 Uhr Ortszeit, wird das Licht ausgeknipst – auch im Altkreis Leonberg.

 

Kleine Geste mit großer Symbolwirkung

„Eine kleine Geste, die großes Augenmerk auf die wichtigsten Themen unserer Zeit lenkt“, findet der Böblinger Landrat Roland Bernhard. Denn zusätzlich zum sonst prägenden Thema Klimawandel hat der WWF das Motto der „Earth Hour“ in diesem Jahr erweitert – und lenkt den Blick zusätzlich auf den Krieg in der Ukraine sowie seine Wechselwirkungen mit der Klimakrise und der Abhängigkeit von fossilen Energien. „Mit dem Lichtausmachen für diese eine Stunde können wir nicht nur gemeinsam ein Zeichen fürs Klima setzen und eine wichtige Botschaft an die Politik senden, sondern auch für Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine“, ergänzt Bernhard.

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Zum Mitmachen hat auch der Enzkreis aufgerufen: „Mit dem symbolischen Lichtausmachen können am 26. März auch alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Vereine des Enzkreises ein Zeichen fürs Klima setzen und eine wichtige Botschaft an die Politik senden“, betont Edith Marqués Berger, die Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung. „Dieses Jahrzehnt und diese Legislaturperiode werden darüber entscheiden, ob wir die Klimakrise noch auf ein kontrollierbares Maß beschränken können“, heißt es in der Erklärung des Kreises weiter.

Sechs Weissacher Liegenschaften werden nicht beleuchtet

Nicht nur in den Landratsämtern wird am Samstag das Licht ausgemacht – auch viele Kommunen beteiligen sich inzwischen bei der Aktion, die in diesem Jahr zum 16. Mal stattfindet. Etwa die Gemeinde Weissach: Hier sollen pünktlich um 20.30 Uhr die Außenbeleuchtung der sechs gemeindeeigenen Liegenschaften ausgeschaltet werden. Hierunter fallen die Alte Strickfabrik, die Strudelbachhalle, das Rathaus in Weissach, die Bibliothek in der Zehntscheuer, das Heimatmuseum Flacht, der Bauhof und die farbigen Bodenstrahler in der Weissacher Straße und der Leonberger Straße. Sicherheitsrelevante Beleuchtung, etwa im Straßenverkehr, bleibt an.

„Nach der erfolgreichen Teilnahme an der letztjährigen ‚Earth Hour’ war es für uns keine Frage, ob wir dieses Jahr wieder beim Projekt der WWF mitmachen“, sagt Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU). „Mit dem einstündigen Ausschalten möchten wir darauf aufmerksam machen, dass alle einen Beitrag zu einer gesunden und klimaneutralen Zukunft leisten können.“

Rathäuser und Kirche bleiben dunkel

Neben Weissach ist im Altkreis Leonberg auch Weil der Stadt dabei. Hier werden am Samstag für eine Stunde die Beleuchtung von den Rathäusern in Weil der Stadt und Merklingen, der Kirche St. Peter und Paul sowie von einem Teil der Stadtmauer abgeschaltet. Dass die „Earth Hour“ in diesem Jahr auch ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen soll, lobt Bürgermeister Christian Walter: „Die ‚Earth Hour’ steht in diesem Jahr nicht nur für Klima- und Umweltschutz, sondern auch für Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine.“

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Ihren Anfang nahm die „Earth Hour“ des WWF im Jahr 2007 im australischen Sydney. Mittlerweile wird die „Stunde der Erde“ jährlich in mehr als 180 Ländern veranstaltet. Weltweit nehmen über 7000 Städte teil. Allein in Deutschland waren es im vergangenen Jahr 585. Auch bekannte Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor, der Big Ben in London oder die Christusstatue in Rio de Janeiro werden bei der „Earth Hour“ jedes Jahr wieder in Dunkelheit getaucht.