Am ersten Mai-Wochenende kann man in Stuttgart Ideen sammeln, was man fürs Klima tun kann. Bei zwei Veranstaltungen geht es um nachhaltiges Shopping, Balkonkraftwerke oder Tiny-Häuser.

Für Mirko Buxbaum ist shoppen politisch. „Für mich ist jede Form des Einkaufens wie einen Wahlzettel abgeben“, sagt er. Um zu zeigen, wie und wo man in Stuttgart nachhaltiger einkaufen kann, veranstaltet der Gründer der Agentur Ritter zu Buxbaum am kommenden Wochenende, 5.und 6. Mai erstmals das Eco-Hopping-Festival. „Meinem Empfinden nach, machen wir uns in Stuttgart noch nicht so viele Gedanken darüber, was jeder Einzelne zum Klima und Umweltschutz beitragen kann“, sagt er.

 

Über das Wochenende laden in der Stadt rund 50 Unternehmen zu sich ein, um über ihre nachhaltigen Angebote zu informieren. Am Rande des Festivals wird es zudem Vorträge und Networking-Veranstaltungen geben. „Ziel ist, dass die Stuttgarter sehen, wo sie lokal einkaufen können“, sagt Buxbaum. Das funktioniert per Karte der Eco-Hopper-App. „In Stuttgart wird zwar schon viel angeboten, das kommt nur nicht in der Mitte der Gesellschaft an.“ Die App soll den Stuttgartern erhalten bleiben.

Nur Unternehmen, die sich mit den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit beschäftigen und bereits entsprechende Produkte oder Dienstleistungen anbieten, können laut Buxbaum mitmachen. Die Definition von Nachhaltigkeit sei allerdings bewusst weit gefasst. „Greenwashing wollen wir aber unbedingt vermeiden, daher haben wir die Firmen überprüft, bei denen wir uns nicht sicher waren“, sagt Buxbaum. Mit Blick auf 2024 will er noch mehr Teilnehmer gewinnen – insgesamt gebe es in Stuttgart nämlich rund 250 Kandidaten.

Tiny-House kann auf der Autarkia besichtigt werden

Das Eco-Hopping-Festival ist nicht die einzige Veranstaltung am ersten Mai-Wochenende in Stuttgart, bei der Nachhaltigkeit im Rampenlicht steht. Fast zeitgleich ist die Green-World-Tour alias Autarkia, am 6. und 7. Mai jeweils von 11 bis 18 Uhr in der Kulturhaus Arena zu Gast. Ein Highlight dürfte das Tiny-House „Ferdinand“ sein, das zu einem genügsameren Lebensstil inspirieren soll. Aber auch zur Energiewende. Denn das voll ausgestattete Haus auf Rädern verfügt über 16 Solarpanels auf dem Dach. Den Überschuss speichert ein Akku im Keller.

Die Solar-Tage der Autarkia-Messe bieten Informationen rund um das Thema Photovoltaik. In einem Praxisworkshop am Samstag wird von 14.15 Uhr an erklärt, wie Balkonkraftwerke funktionieren. Kurzentschlossene haben die Möglichkeit, ein solches Kraftwerk vor Ort zu kaufen. Von 15.15 Uhr an erklärt Referent Michael Lülf, welche Fördermittel es für PV-Anlagen, Wallboxen und Wärmepumpen gibt.

Dass Secondhand-Kleidung klimafreundlicher ist als Neuware, ist bekannt. Bei der Kleidertauschbörse auf der Autarkia findet sich womöglich eine kostenlose neue Garderobe. Bis zu zehn saubere und gewaschene Kleidungsstücke in gutem Zustand können von Besucherinnen und Besuchern mitgebracht werden – mit Ausnahme von Textilien und Produkten bedrohter Tierarten. Die Anzahl der Stücke, die mit nach Hause genommen werden kann, ist unbegrenzt. Der Eintritt zur Autarkia kostet vier Euro. Das Ticket gilt für das gesamte Angebot der Messe.