Der Ex-Geheimdienstler Edward Snowden ist auf der Flucht. Ein isländischer Geschäftsmann hat angeboten, in nach Island auszufliegen. Doch ob er dort Asyl erhält, ist unklar. Die isländische Regierung zeigt sich in einer ersten Reaktion zurückhaltend.

Reykjavik - Die isländische Regierung reagiert zurückhaltend auf Hinweise, dass der amerikanische Ex-Geheimdienstler Edward Snowden in dem Land Schutz suchen will. Sie beharrt darauf, dass Snowden nur in Island selbst politisches Asyl beantragen kann. Die Innenministerin des Landes, Hanna Birna Kristjánsdóttir, sagte am Freitag der dpa: „Das Gesetz gilt für alle gleich. Wer in Island um Asyl ersucht, muss sich im Land aufhalten und den Antrag persönlich stellen.“ Bislang habe das Innenministerium keinen formalen Antrag bezüglich des Falles von Snowden bekommen.

 

Snowden hält sich zurzeit an einem unbekannten Ort in Hongkong auf. Nach Angaben eines mit der Enthüllungsplattform Wikileaks verbundenen isländischen Geschäftsmannes steht in Honkong ein Flugzeug bereit, das Snowden nach Island fliegen soll. Olafur Vignir Sigurvinsson sagte am Donnerstag in einem Fernsehinterview, der Flieger sei startklar. Man warte nun auf ein positives Signal von der isländischen Regierung. Der Privatjet sei in China gechartert worden. Die Kosten von 200 000 Euro würden mit Einzelspenden finanziert.

Snowdens Enthüllungen über die Überwachungsmethoden des amerikanischen Geheimdienstes NSA hatten weltweit Entrüstung ausgelöst. Er fürchtet nun eine Verfolgung durch die amerikanischen Behörden. Er soll Wikileaks gebeten haben, ihm bei der Asylsuche in Island behilflich zu sein.