Rund vier Monate nach der Diagnose Hodenkrebs hat Timo Baumgartl sein Startelf-Comeback beim 1. FC Union Berlin gefeiert. Es waren emotionale Momente für den früheren Profi des VfB Stuttgart.

Irgendwann habe ihn der Trainer gefragt, ob er sich „bereit“ fühle, erzählte Timo Baumgartl. Da habe er aber noch gar nicht damit gerechnet, dass sein Comeback in der Startelf des 1. FC Union Berlin schon kurz bevorsteht. Als Urs Fischer, der Berliner Coach, dann aber in der Teambesprechung vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg die Startformation verkündete, fiel auch der Name des ehemaligen Stuttgarters. Und „das war schon ein emotionaler Moment“, sagte der Abwehrspieler.

 

Es ist schließlich keine alltägliche Fußballerverletzung, von der Baumgartl nun zurückkehrte. Während der Saisonvorbereitung war beim 26-Jährigen vor rund vier Monaten eine Hodenkrebserkrankung festgestellt worden. Es folgte eine Operation und die Chemotherapie. Baumgartl ging offen mit seiner Erkrankung um – auch, um für regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu werben. Vor ein paar Wochen konnte er wieder mit dem Training, am Sonntag nun folgte ein weiterer großer Schritt.

Dank an alle Unterstützer

„Es war eine harte Zeit“, sagte der frühere Jugendspieler des VfB Stuttgart nun, mit Blick auf sein Startelfcomeback meinte er aber: „Das ist genau das, was ich mir in der Chemo erträumt habe.“ Insgesamt sei alles „schwer, in Worte zu fassen“. In Gedanken war er nach dem 2:0-Heimsieg über den VfL bei jenen, die ihn unterstützt hatten in der schwierigen Zeit: „Ich habe das auch ein bisschen für alle auf der Onkologiestation gemacht.“

Mit Standing Ovations wurde Timo Baumgartl bei seiner Auswechslung nach einer Stunde an der Alten Försterei gefeiert. Durch den Sieg steht der 1. FC Union Berlin weiter an der Tabellenspitze.