Die Ehrenamtlichen der evangelischen Kranken- und Altenhilfe kümmern sich um Hilfebedürftige in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Eine wichtige Aufgabe, die das hauptamtliche Personal entlastet. Dennoch fehlt es oft an neuen Helfern.

Stuttgart - In ganz Deutschland sind sie seit 47 Jahren im Einsatz. Die Grünen Damen und Herren der evangelischen Kranken- und Alten-Hilfe e.V., die wegen ihrer grünen Kittel so genannt werden, kümmern sich ehrenamtlich um hilfebedürftige Menschen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Die Zahl derer, die aus verschiedenen Gründen kaum oder überhaupt keine Besuche von Verwandten und Bekannten bekommen, steigt stetig. Der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer ist gefragter denn je und an vielen Einsatzorten unverzichtbar. Doch die Zahl der Grünen Damen und Herren sinkt. „Wir verlieren jedes Jahr etwa zehn Prozent unserer Helfer“, sagt Christina Scheib, Landesbeauftragte der Grünen Damen und Herren in Baden-Württemberg. Das liege meist am Alter der Helfer. Die überwiegende Zahl der Damen und Herren seien Rentner im Ruhestand, und mit 80 Jahren müsse man aus dem Dienst ausscheiden.

 

In ganz Deutschland sind über 11 600 Helfer, in Baden-Württemberg etwa 1600 und in Stuttgart selbst um die 330. „In Stuttgart sind wir sehr gut aufgestellt“, sagt Christina Scheib zufrieden. „Aber natürlich brauchen wir jedes Jahr neue Helfer.“

Finanziert wird das Projekt ausschließlich aus Spenden und Zuwendungen. „Wir möchten allen unseren Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, denn das zeigt, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird“, sagt Scheib. Es solle für alle eine Basisschulung geben und eine Mentorenschulung für die 750 Einsatzleitungen, die die Gruppen vor Ort organisieren. „Deswegen versuchen wir, ein festes Budget aufzubauen.“

Am 20. und 21. September findet die Bundestagung der Evangelischen Kranken- und Altenhilfe in Stuttgart statt. Sie steht unter der Überschrift „Ehrenamt wirkt“. „Wir möchten beide Seiten des Ehrenamtes beleuchten. Man ist ja nicht nur Gutmensch und setzt sich für andere ein. Man profitiert selber auch davon. Man sieht, was man bewirken und erreichen kann und bleibt geistig fit. Das kann sehr erfüllend sein“, sagt Käte Roos, die Bundesvorsitzende der Grünen Damen und Herren. Natürlich wolle man mit der Tagung auch auf die Organisation aufmerksam machen. Man hoffe, dass man vor allem junge Menschen erreiche, damit man auch in Zukunft diese Dienste leisten könne. „Drei Stunden Zeit pro Woche reichen schon aus“, sagt Scheib.

In dieser Zeit unterhalten sich die Grünen Damen und Herren mit den Patienten, begleiten sie zu Untersuchungen, spielen, basteln und vieles mehr. „Wir nehmen uns Zeit für die schönen Dinge“, sagt Scheib. Für einige Altenheimbewohner in Stuttgart geht es beispielsweise demnächst aufs Volksfest.

Am 13. und 14. Oktober findet ein Einführungsseminar für alle Interessierten im Hospitalhof, Büchsenstraße 33, statt. Anmeldung an Christina Scheib unter Telefon 07 11 / 85 80 69 oder per E-Mail an tina.scheib@gmx.net. Weitere Informationen unter: www.ekh-deutschland.de.