Unglaubliche und noch dazu witzige Kampfkunstakrobatik hat Jackie Chan aus Hongkong weltberühmt gemacht. Nun bekommt der Star der „Police Story“- und der „Rush Hour“-Reihe einen Ehren-Oscar verliehen.

Stuttgart - Noch heute staunt man über die halsbrecherischen Nummern, die einige Meister des frühen Slapstickkinos ohne Stuntman-Hilfe vor laufender Kamera durchzogen, Buster Keaton etwa und Harold Lloyd. Was pure Akrobatik angeht, muss sich der 1954 in Hongkong geborene Jackie Chan vor niemandem in der Kinogeschichte verstecken. Was er in Actionkomödien wie den „Drunken Master“- und den „Police Story“-Filmen an Kampfchoreografien unter Einbeziehung von Alltagsrequisiten geliefert hat, darf man ruhig phänomenal nennen.

 

Dass die Academy of Motion Picture Arts and Sciences den 62-Jährigen im November mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk auszeichnen wird, ist also leicht nachvollziehbar. Keiner seiner rund 130 Filme mag die menschlich-tragikomischen Dimensionen des Werks von Keaton und Lloyd erreichen. Aber kein anderer Hongkong-Star hat sich so früh so stark an Hollywoods Mustern und Motiven orientiert. Weshalb der Kampfkunst-Clown Chan in den Achtzigern vor allem mit der „Rush Hour“-Reihe problemlos von Hollywood aus globale Kassenschlager liefern konnte. Der Oscar für Chan gilt auch einem Modell chinesisch-amerikanischer Kooperation. Dass Chan sich allerdings auch über Typecasting und Engstirnigkeit in Hollywood beschwert hat, wird am Festabend vielleicht nicht zur Sprache kommen.