Knapp sechs Jahrzehnte war Kurt Ziegler in unzähligen Ämtern für „seinen“ Turnerbund Untertürkheim im ehrenamtlich im Einsatz. Zudem auch im Bürgerverein aktiv. Für seine Verdienste wurde der 89-Jährige nun mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Untertürkheim - Untertürkheim wäre um einige wichtige Anlaufstellen ärmer ohne Kurt Ziegler. Die Einrichtung einer heimatgeschichtlichen Ausstellung in Rotenberg, der Bau des Hallenbads Untertürkheim oder auch des Vereinsgeländes des TB Untertürkheim. In zahlreichen Ehrenämtern war der 89-Jährige mehr als sechs Jahrzehnte unermüdlich im Einsatz und federführend an wichtigen Entscheidungen beteiligt – unter anderem im Vorstand des Bürgervereins. Seine größte Aufgabe war aber der TBU. Für sein großes ehrenamtliches Engagement wurde Kurt Ziegler die Staufermedaille vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten in Würdigung seiner großen Verdienste für das Allgemeinwohl verliehen.

 

Seit 1946 beim TBU

Mit 16 Jahren kam Ziegler 1946 zum TBU. Seine Leidenschaft galt dem Handball, später auch dem Faustball, bis heute ist er daneben noch in der Leichtathletik- und der Schwimmabteilung. Neben seinem sportlichen Talent, zeigte sich auch früh sein besonderes Engagement in der Vereinsführung. Von 1961 bis 1991 leitete er die Faustballabteilung und von 1969 bis 1981 war er sportlicher Leiter des Gesamtvereins. Als aktiver Handballer kannte er die Probleme des nach dem Krieg von der Daimler-Benz AG als Lagerhalle missbrauchten Platzes und war mit dem damaligen Vorsitzenden Karl Mangold verantwortlich für den Bau der heutigen Vereinsanlage mit Stadion im Gehrenwald. Und „die Verhandlungen mit den Gartenbesitzern waren nicht immer leicht“. Ebenso gehörte Ziegler zu den Mitinitiatoren zum Bau des Untertürkheimer Hallenbads 1972 und gründete die TBU-Schwimmabteilung. Von 1961 bis zum Frühjahr dieses Jahres war er Mitglied im Vorstand, Hauptausschuss und Beirat des Vereins. An der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum und dem Festumzug 1988 arbeitete er maßgeblich mit und gründete daraufhin das Vereinsarchiv.

Pressewart der Faustballer

Aber auch über den TBU hinaus engagierte sich Ziegler für den Sport im Turngau Stuttgart. Unter anderem zeichnete er für das Quartiersmanagement beim Deutschen Turnfest in der Landeshauptstadt 1973 verantwortlich und fungierte über viele Jahre als Pressewart im Fachbereich Faustball.

Mancher Geburtstag, manche Familienfeier oder gar Urlaub mussten verschoben werden oder gar ausfallen, weil Ziegler wieder einmal für den Verein im Einsatz war. „Manchmal konnte die Familie das Gefühl bekommen, dass dieser immer an erster Stelle stehe“, berichtete Sportbürgermeister Martin Schairer aus Gesprächen mit dem Sohn. Und wenn der Vater wieder einmal nicht da war, musste man ihn nicht lange suchen, er war wie immer für den Verein im Einsatz. Manchmal habe man meinen können, er sei mit dem TBU „verheiratet“.

Einen immensen Teil seiner Freizeit opferte Ziegler seinem ehrenamtlichen Engagement. „Meine Frau hat mich da immer total unterstützt und musste auch auf vieles verzichten“, wusste der Geehrte. Generell könne er aber trotzdem auf ein schönes und fröhliches Leben im Sport zurückblicken, erklärte Ziegler in bewegenden Worten. Und „wenn ich es noch einmal machen müsste, ich würde es genau so wieder tun“ – für „seinen“ TBU.