Herbert Grözinger spendet Blut – immer und immer wieder. Dafür wird der Malmsheimer ausgezeichnet.

Renningen - Bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ist auch das perfekteste medizinische Versorgungssystem ohne Blut nicht funktionsfähig. Bis heute ist es noch nicht gelungen, einen dem Blut ebenbürtigen Ersatz zu schaffen. Nur der Körper selbst kann das lebenswichtige Blut mit seinen vielfältigen Funktionen bilden.

 

Das weiß Herbert Grözinger ganz genau. Er hat die seltene Blutgruppe 0 negativ, die sehr gefragt ist, da sie von fast allen Patienten vertragen wird. Mittlerweile hat er in seinem Leben schon 100 Mal Blut gespendet und ist dafür zwei bis drei Mal im Jahr entweder nach Renningen, Rutesheim, Malmsheim oder Weil der Stadt gefahren. Das ist etwas sehr Besonderes, denn in den letzten fünf Jahren wurde in Renningen niemand für über 100-maliges Spenden geehrt. „Ich möchte es auf jeden Fall noch schaffen, auf die 125 Mal Blutspenden zu kommen. Dann kann ich wirklich stolz auf mich sein“, sagt der Ur-Malmsheimer lächelnd.

In Leonberg geboren, in Malmsheim aufgewachsen

Am 11. Oktober wurde Herbert Grözinger für seine Spenden geehrt. „Ich habe eine Urkunde und eine Blutspendenehrennadel bekommen“, erzählt er lachend. Liebevoll bewahrt er die goldene Ehrennadel in einem kleinen Kästchen auf. Sie hat die Form eines Kreuzes und hat einen funkelnden roten Stein in der Mitte. „Der Bürgermeister Wolfgang Faißt und der Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes Renningen Michael Steindorfner waren auch da“, erzählt Grözinger.

Herbert Grözinger ist 1955 in Leonberg geboren und ist in Malmsheim zur Schule gegangen. Neben der Arbeit als landwirtschaftlich-technischer Assistent am Ihinger Hof ist er zudem ehrenamtliches Mitglied der Feuerwehr und ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Deutschen Wetterdienst. Der Ihinger Hof steht der Universität Hohenheim zur Verfügung und ist ein Standort der Versuchsstation Agrarwissenschaften. Dazu kommt noch, dass ihm die Gaststätte „Hirsch“ gehört, die im Erdgeschoss seines Hauses liegt, und die er hobbymäßig am Laufen hält.

Beim ersten Mal mit der ganzen Clique

„Das erste Mal Blut gespendet habe ich mit 24 Jahren. Das war am 20. Juli 1979. Ich weiß noch genau, dass ich dort damals mit meiner ganzen Clique hingegangen bin“, sagt Grözinger. Weiterhin erzählt er: „Jetzt gehe ich vor allem alleine zum Blutspenden. Nur meine Frau kommt einmal im Jahr mit. Aber das ist nicht schlimm. Blutspenden ist für mich, als würde ich ins Geschäft gehen. Es ist selbstverständlich.“ Bei der Spende werden jedes Mal 500 Milliliter Blut abgenommen. „Man hört ja immer solche Horrorgeschichten, bei denen Menschen nach dem Blutspenden in Ohnmacht fallen. So etwas ist mir aber noch nie passiert. Im Gegenteil! Ich fühle mich nach der Spende immer belebt. Sie tut mir gut!“

Doch die Zeit, in der ein Mensch Blutspenden kann, ist begrenzt. Denn generell dürfen Mehrfachspender nur bis zu einem Alter von 68 Jahren (bis zum 69. Geburtstag) spenden. Nur nach individueller Entscheidung der Ärzte können Spender vor Ort bis zu einem Alter von 72 Jahren zur Spende zugelassen werden. „Ich werde nicht bis an mein Lebensende Blut spenden können. Doch ich führe es auf jeden Fall solange fort, bis es nicht mehr geht“, sagt Herbert Grözinger.

Der nächste Termin im Umkreis ist am Freitag, 2. November, von 15.30 bis 19.30 Uhr in der Festhalle Weissach (Friolzheimer Straße). „Blutspender sind sehr gesucht. Ich finde, dass jeder aus Nächstenliebe mindestens einmal Blut spenden sollte“, sagt Grözinger.