Noch wird über einen Aufschub für die Mieter des H7 verhandelt. Doch eines steht bereits fest: Auch der Club Rocker 33 muss umziehen.

Stuttgart - Rechner zu, Männer raus, Butze abschließen - so einfach ist der Umzug mit einem Club nicht. Noch baumelt die Discokugel von der Decke, auch die Geschäftsführer des Club Rocker 33 wurden von dem frühen Auszugstermin überrascht. Seit sechs Jahren betreiben Thorsten Neumann, Pejo Babic und Christian Schiller den Club in der Heilbronner Straße. Die Elektrobeats finden inzwischen schon länger auch über Stuttgart hinaus Gehör. Das Rocker 33 hat sich in den vergangenen Jahren mit exzellenten Bookings einen Namen gemacht und wurde mehrfach unter die zehn beliebtesten Clubs Deutschlands gewählt.

 

Der ein oder andere wird sich nicht nur an Nächte voller Beats und Bier erinnern, sondern auch an Abende im Liegestuhl im sandigen Innenhof. Hier wurde auch das ein ums andere Mal die deutsche Nationalelf bei Welt-und Europameisterschaften bejubelt. Kurzum: das Rocker 33 wird fehlen.Von April an haben die Jungs ein Ausweichquartier, wo das sein wird und wie das neue Konzept aussehen wird, dazu schweigen und schmunzeln die drei momentan.

Licht aus, Musik aus - der Umzug ist in der kurzen Zeit nicht zu schaffen

Der Umzug kommt allerdings überraschend früh und macht einen dicken Strich durch die Planungen der kommenden Monate. Denn wer im Januar und Februar an den Plattentellern steht, war längst gebucht. Auch sie hatten fest mit dem Auszugstermin am 31. März gerechnet. "Wir machen unsere Bookings natürlich ein halbes Jahr im Vorraus", sagt Thorsten Neumann. Inzwischen hat der Club mehr als 50 Mitarbeiter, darunter auch Auszubildende. Licht aus, Musik aus und gehen, das funktioniert bei dieser Größe auf die Schnelle nicht. Den Club für drei Monate zu schließen wäre schlicht nicht machbar, sagen sie. "Der wirtschaftliche Schaden wäre immens", sagen sie. Einen Aufstand proben die drei Unternehmer nicht, sie wollen sachlich diskutieren und hoffen auf eine konstruktive Lösung.

"In der Kürze der Zeit ist ein Umzug für uns einfach nicht realisierbar", sagt Neumann. Dass das H7 immer eine zeitlich begrenzte Alternative war, ist klar. Doch nun gehe es darum fair miteinander umzugehen und das Gespräch zu suchen. Von Protestformen distanzieren sie sich deutlich, äußern auch Verständnis für die Bahn, die vom 1. Januar 2012 an für fünf Jahre der neue Eigentümer der alten Bahndirektion ist. Dass die das Gebäude am liebsten leer übernehmen würde sei klar, die ganze Sache sei schließlich nicht der Fehler der Bahn, die Mieter des H7 seien schlicht zu spät informiert worden. Bis über einen Aufschub entschieden ist, gilt für die Clubgänger so lange im Rocker zu feiern, wie es noch geht. Den Mietern des H7 steht danach gerade nicht der Sinn.