Die Fachzeitschrift Meiningers Sommelier spricht vom internationalen „Durchbruch“: Unter den Top-Elf der Sorte in Deutschland sind immerhin sechs aus dem Gebiet zwischen Fellbach, Korb und Winterbach.

Wein - In Deutschland sei qualitativ im internationalen Vergleich ein regelrechter „Lemberger-Durchbruch“ zu verzeichnen, konstatiert das Weinfachmagazin „Meiningers Sommelier“ in seiner jüngsten Ausgabe. Und in der Bilanz der Verkostung von Lemberger-Weinen aus ganz Deutschland zeigt sich schnell, dass der dabei erschmeckte Durchbruch ganz offenkundig maßgeblich mit auf das Konto der Weinmacher aus dem Remstal geht. Schließlich stammt, so hat man bei der Remstal Touristik in Weinstadt nachgezählt, mit 19 der dabei insgesamt gelisteten besten 37 Lemberger die Mehrheit der Spitzenweine eben aus dem Remstal.

 

Der beste Lemberger wächst in der Stettener Gehrnhalde

An der Spitze liegt der mit 95 von 100 möglichen Punkten versehene 2017er Stettener Gehrnhalde Lemberger Großes Gewächs (GG) des Stettener Weinguts Karl Haidle. Auf Platz zwei ist mit 94 Punkten ebenfalls ein Betrieb aus dem Remstal zu finden: das Fellbacher Weingut Schnaitmann (2014 Lemberger Fellbacher Lämmler GG). Den 3. Platz (93 Punkte) teilen sich mehrere Betriebe – fast alle wiederum aus dem Remstal, darunter neben Haidle und Schnaitmann auch das Weingut Aldinger.

Ebenfalls hochkarätige Ergebnisse erzielten, so berichtet der Remstaltourismus-Geschäftsführer Werner Bader von seinen Recherchen in der vierseitigen Lemberger-Laudatio der vinologischen Fachzeitschrift, auch die Weingüter Ellwanger (Winterbach), Knauß (Weinstadt) sowie Zimmerle (Korb).

Liste der Topweine mit absoluter Mehrheit aus dem Remstal

Auch unter den Top-Elf der zusätzlich aufgestellten rein deutschen Lemberger-Hitliste sind die Remstäler gleich sechs Mal vertreten. Moritz Haidle, der inzwischen in den Bundesvorstand der Vereinigung deutscher Prädikatsweine (VdP) gewählte Stettener Jungstar, führt als Gesamtsieger natürlich auch hier die Phalanx der Top-Lemberger an und hat sich mit seinem 2018er Stettener Berge GG zusätzlich auch noch den dritten Platz auf dem Siegertreppchen gesichert. Platz 5 für Schnaitmann (2017 Fellbacher Lämmler GG), Platz 8 für Knauß (2017 Schnaiter Altenberg), Platz 9 für Zimmerle (2017 Korber Berg Goldadler) und Platz 11 für Aldinger (2017 Fellbacher Lämmler GG) vervollständigen die Erfolgsbilanz.

Da dränge sich nicht nur aus regionaler Sicht die Frage auf, warum die Remstäler aktuell so erfolgreich abschneiden, meint der Geschäftsführer von Remstal-Tourismus zum Lemberger-Höhenflug der Betriebe zwischen Fellbach, Korb und Winterbach. Aus Sicht von Sascha Speicher, Chefredakteur von „Meiningers Sommelier“, machen die Weingüter aus dem Remstal da momentan einfach vieles richtig: „Sie folgen dem Trend zu leichteren Weinen, setzen auf die nötige Reife statt auf Maximalreife. Und die Frucht ist bei den Weinen aus dem Remstal oft frischer und zeitgemäßer, nicht überreif.“ Seine persönliche Einschätzung zu den Remstal-Lembergern: „Generell würde ich sagen, die Weine sind frischer, präziser, geradliniger.“