Aus einer Villa im Stuttgarter Norden haben Einbrecher Beute im Wert von mehreren Hunderttausend Euro erbeutet. Ob das Haus gezielt ausgesucht wurde, wird nun ermittelt. Der Fall erinnert an eine Serie vor sechs Jahren.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein Einbruch in eine Villa an der Ganghoferstraße im Stadtteil Lenzhalde gibt der Polizei Rätsel auf. Eigentlich kann es fast kein Zufall sein, dass die Täter dort Beute im Wert von mehreren Hunderttausend Euro in Form von Münzen und Gold gefunden haben. Doch bislang haben die Ermittler noch keinen konkreten Hinweis darauf, ob das Haus gezielt von einer Bande ausgekundschaftet worden sein könnte. Das erinnert die Ermittler an eine Serie aus den Jahren 2010 und 2011, als eine Bande in ganz Süddeutschland unterwegs war.

 

Alle Räume werden gründlich durchwühlt

Die Täter schlugen in der vergangenen Woche zu. Sie hatten die Abwesenheit der Bewohner genutzt und stiegen durch ein aufgehebeltes Fenster ein. Die Einbrecher nahmen sich Zeit: Laut Polizei wurden sämtliche Räume in mehreren Wohnungen der Familie durchwühlt. Keiner der Bewohner sei in der vergangenen Woche in dem Wohnhaus gewesen. Im Keller des Hauses entdeckten die Täter mehrere Tresore. Mit mitgebrachtem Werkzeug flexten sie diese auf und nahmen Gold und Münzen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro mit. „Wir wissen nicht, ob die Täter das Objekt gezielt ausgesucht haben und Informationen über die Wertsachen hatten“, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch habe man noch keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich um eine Bande handeln könnte, die gezielt luxuriöse Objekte aufsuche. Eine ganze Serie solcher Einbrüche war in den Jahren 2010 und 2011 in Süddeutschland verübt worden. Damals hatte tatsächlich eine Bande aus der Toskana einzelne Objekte ausgekundschaftet und dann geplündert. Sie wurden im April 2011 bei Leonberg gefasst, als sie sich dort gerade wieder mit einem Wohnmobil niederlassen wollten. Gegen die Bande – einen international gesuchten 48-jährigen Italiener und mehrere Familienmitglieder des Mannes – hatte nicht nur die Stuttgarter Polizei ermittelt. Auch in München hatten die Täter ihre Spuren hinterlassen und mindestens 25 Villen heimgesucht. In Stuttgart schlugen die Täter damals auf dem Killesberg und am Kräherwald zu, auch die Halbhöhenlage der Gänsheidestraße und der Hasenbergsteige hatten sie ins Visier genommen. Die Bande bezog damals in verschiedenen Regionen ihr Quartier mit einem Wohnmobil, mehrere Begleitfahrzeuge schwärmten dann aus und kundschafteten lohnenswerte Objekte aus. Etwa zehn Villen im Stuttgarter Gebiet wurden damals von der Bande heimgesucht, die insgesamt bei etwa 50 Einbrüchen Beute in Millionenhöhe machte.

Im aktuellen Fall hofft die Polizei, dass Anwohner in der ruhigen Straße in der Nähe der Feuerbacher Heide in der vergangenen Woche auffällige fremde Fahrzeuge gesehen haben. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78 entgegen.