Zwischen Matthäuskirche, Stadtbahngleisen und dem Alten Feuerwehrhaus breitet sich im Stuttgarter Süden ein Platz aus, der nichts mit seiner lauten Schwester, dem Marienplatz, gemein hat – und der auf seine ganz spezielle Art charmant und ehrlich ist.

Es muss nicht immer ein Cold Brew im Glas sein. Am Erwin-Schoettle-Platz schmeckt auch lauwarmes Bier an einem schwülen Sommertag, mit dem Geräusch der einfahrenden Stadtbahnen im Hintergrund, einer Wiese unterm Hintern, die schon mal bessere Tage gesehen hat, und den zärtlichen Stapfgeräuschen der älteren Männer, die mit Zollstöcken für Fairplay beim Boule sorgen wollen. Ja, hier an diesem Platz im Stuttgarter Süden ist die Welt noch in Ordnung, wenn man Ordnung als Phänomen der Normalität im ewigen Durcheinander des Zeitgeists versteht.