Die Kandidatentournee der SPD verspricht ein Maximum an Basisdemokratie, hat aber ihre Tücken. Eine Doppelspitze birgt zudem Risiken. Am Ende entscheiden ganz andere Frage, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Die Reise der SPD zu sich selbst führt an diesem Samstag nach Bernburg an der Saale. Dort ist die dritte von insgesamt 23 Gelegenheiten für Genossen, die Aspiranten für den Parteivorsitz zu besichtigen. Wer Bernburg an der Saale nicht gleich zu verorten weiß, zählt zur großen Mehrheit derer, die auch die meisten der inzwischen nur noch 15 Namen auf der Kandidatenliste wohl erst googeln müssen. Der Mangel an Prominenz im Bewerberfeld spiegelt den Bedeutungsverlust dieser Partei – wenngleich ihre Verdienste für die Demokratie in Deutschland kaum zu überschätzen sind. Wahltriumphe zählen zur großen Vergangenheit der SPD. Die Zukunft erscheint weniger glorreich. Egal, wer den Marathonlauf dieser Kandidatenkür gewinnt.