Bädersterben und zurückgehende Fördergelder, fehlende öffentliche Aufmerksamkeit und Differenzen im Verband: Wie die olympische Kernsportart Schwimmen und ihre Topathleten versuchen, sich über Wasser zu halten.

Stuttgart - Der Wecker klingelt auch an diesem trüben Novemberdonnerstag um 4.50 Uhr. Punkt sechs springt Kim Herkle im Inselbad in Untertürkheim ins 50-Meter-Becken und schwimmt hin und her. 120 Bahnen, sechs Kilometer. Um acht geht sie in die Schule, Wirtemberggymnasium, elfte Klasse, um halb zwei folgen anderthalb Stunden Krafttraining. Anschließend schwimmt sie wieder hin und her, noch einmal sechs Kilometer, manchmal mehr. Abends erledigt sie zu Hause in Oeffingen noch ihre Schularbeiten – „dann falle ich todmüde ins Bett“.