Nach dem Rasieren entdecken Sie gerötete und schmerzende Pickel im Gesicht? Ursache könnte ein eingewachsenes Barthaar sein. Wir verraten, was Sie dagegen tun können und worauf Männer bei der Rasur achten sollten.

Katrin Jokic

So kommt es zu eingewachsenen Haaren im Bart

Ein eingewachsenes Haar schafft es nicht aus der oberen Hautschicht herauszuwachsen. Es bleibt quasi unter der Haut stecken bzw. schiebt sich beim Wachsen unter die Haut.

 

Grund dafür kann eine unscharfe oder unsaubere Klinge beim Rasieren sein. Dadurch wird das Haar nicht ordentlich abgeschnitten, sodass es anschließend nicht gerade herauswachsen kann.

Haare können aber auch einwachsen, wenn Sie die Haut vor der Rasur nicht gründlich reinigen. Dann blockieren Verunreinigungen oder Hautschüppchen die Poren und hindern die Haare daran, herauszuwachsen.

Menschen mit krausem oder lockigem Haar sind häufiger von eingewachsenen Haaren betroffen als diejenigen mit glatten Haaren. Der Grund: Die Haare kringeln sich und wachsen nicht gerade aus der Haut heraus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich so ein gelocktes Haar unter die Haut schiebt, ist größer.

So erkennen Sie eingewachsene Barthaare

Ein eingewachsenes Barthaar muss nicht unbedingt oder sofort Probleme bereiten. Oft sehen Sie das Härchen unter der Haut als gräulichen Schatten. Es wirkt, als hätten Sie sich nicht richtig rasiert und stellt auch bereits ohne Entzündung für viele Männer ein kosmetisches Problem dar.

Oftmals entzündet sich ein eingewachsenes Barthaar allerdings. Wenn das Haar nicht wie vorgesehen aus der Haut herauswachsen kann, kringelt es sich unter der Haut. Ein Knubbel bzw. Pickel entsteht. Das kann sich bereits unangenehm anfühlen oder schmerzen.

Ihre Abwehrkräfte reagieren auf den „Fremdkörper“ unter der Haut. Die Folge: Das Knötchen entzündet sich, wird rot und füllt sich unter Umständen mit Eiter.

Eingewachsene Barthaare entfernen – so klappt’s

Haben Sie das eingewachsene Haar frühzeitig erkannt, können Sie versuchen, die oberste Hautschicht so aufzuweichen, dass das Haar doch noch herauswächst. Legen Sie dazu ein feuchtwarmes Tuch oder einen Waschlappen auf Ihr Gesicht und warten Sie ein paar Minuten ab. Die Poren öffnen sich und das Haar kann eventuell herauswachsen. Das können Sie mehrmals am Tag wiederholen. Ein Dampfbad hat die gleiche Wirkung. Zusätzlich können Sie ein sanftes Peeling anwenden. Das entfernt abgestorbene Hautschüppchen und kann so helfen, eingewachsene Barthaare zu entfernen.

Sehen Sie nach 2 bis 3 Tagen keine Verbesserung, können Sie das Haar vorsichtig selbst entfernen. Desinfizieren Sie Ihre Hände und die betroffene Stelle vorher. Sie benötigen ebenso eine desinfizierte Pinzette oder Nadel. Versuchen Sie mit der Nadel unter das Haar zu gelangen und es so herauszuschieben. Tupfen Sie die Haut danach mit einer entzündungshemmenden Lösung ab (beispielsweise mit einer Salbe auf Zink-Basis).

Können oder möchten Sie das eingewachsene Barthaar nicht selbst zupfen, wenden Sie sich an einen Barbier oder eine(n) Kosmetiker(in).

Wenn sich der Knubbel um das eingewachsene Barthaar schon stark entzündet hat oder die Entzündung nach Entfernung des Haares nicht abklingt, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Tritt die Entzündung überhaupt erst nach Entfernung des Haares auf, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt. Beachten Sie, dass beim Zupfen des Haars Bakterien in die Haut bzw. die Blutgefäße eindringen können. Eventuell ist ein Antibiotikum zur Behandlung notwendig.

Richtig vorbeugen: Was hilft gegen eingewachsene Barthaare?

Eingewachsene Barthaare sind nicht nur unansehnlich, sondern können auch richtig unangenehm werden. Aber wenn Sie ein paar Dinge vor, während und nach der Rasur beachten, gehört dieses Problem bald der Vergangenheit an.

Eingewachsene Barthaare vermeiden: Vor der Rasur

  • Vermeiden Sie verstopfte Poren, indem Sie 1x pro Woche ein sanftes Peeling durchführen. Entsprechende Produkte gibt es in der Drogerie schon für kleines Geld.
  • Reinigen Sie Ihre Haut täglich, am besten morgens und abends mit klarem Wasser und/oder einem zusätzlichen Gesichtswasser.
  • Verwenden Sie eine Feuchtigkeitscreme, die Ihrem Hauttyp entspricht. So bleibt die Haut schön elastisch.
  • Wie der Barbier: Legen Sie vor der Rasur für wenige Minuten ein feuchtwarmes Tuch auf Gesicht und Hals, damit sich die Poren öffnen und die Haut entspannt.
  • Verwenden Sie 3 bis 4 Tropfen eines Rasieröls und lassen Sie es rund eine Minute einwirken. Dadurch werden die Haare aufgeweicht und der so entstehende Schutzfilm zwischen Haut und Klinge beugt Irritationen vor.

Eingewachsene Barthaare vermeiden: Während der Rasur

  • Verwenden Sie Rasierschaum, -gel oder -creme. Das lässt die Klinge besser gleiten und schützt Haut und Haare.
  • Verwenden Sie immer saubere und scharfe Rasierklingen. Reinigen Sie die Klingen vor und nach der Rasur gründlich. Wechseln Sie die Klingen nach etwa 15 Anwendungen, spätestens aber dann, wenn 2 bis 3 Korrekturzüge notwendig werden.
  • Rasieren Sie ausschließlich in Wuchsrichtung.

Eingewachsene Barthaare vermeiden: Nach der Rasur

  • Benutzen Sie After-Shave-Produkte. Diese regulieren den pH-Wert der Haut, der durch Rasierschaum erhöht wurde. In der Drogerie stehen Tonic, Balsam und Lotion zur Verfügung, je nach Hauttyp und Vorliebe können Sie hier das passende für Ihr Gesicht wählen.
  • Verwenden Sie eine Creme oder ein Spray, das speziell eingewachsenen Haaren vorbeugt. Diese Produkte enthalten oft eine Mischung aus Alkoholen (zur Desinfektion), pflegenden Bestandteilen und Peelinganteilen.

Leiden Sie trotz der Anwendung dieser Tipps immer wieder unter eingewachsenen Barthaaren, steigen Sie besser auf die Trockenrasur mit Elektrorasierer um. Hierbei werden die Haare weniger tief eingeschnitten, sodass es seltener zu eingewachsenen Barthaaren kommt.

Als letzte Möglichkeit bleibt ansonsten nur: Den Bart wachsen lassen. Denn wer nicht rasiert, muss sich auch nicht mit eingewachsenen Haaren herumschlagen.