Fast fünf Millionen Euro musste der Steuerzahler für die Einheitsfeier in Stuttgart berappen - das ist viel mehr als dafür vorgesehen war. Mangelte es den Veranstaltern an Erfahrung?

Fast fünf Millionen Euro musste der Steuerzahler für die Einheitsfeier in Stuttgart berappen - das ist viel mehr als dafür vorgesehen war. Mangelte es den Veranstaltern an Erfahrung?

 

Stuttgart - Die Gesamtausgaben für die Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart belaufen sich auf knapp fünf Millionen Euro - das ist deutlich mehr als ursprünglich geplant. Ein Regierungssprecher bestätigte am Dienstag in Stuttgart Informationen des „Badischen Tagblatts“ und des Online-Magazins „Kontext:Wochenzeitung“. Aus einem Bericht des Staatsministeriums an den Rechnungshof und den Landtag geht den Berichten zufolge hervor, dass vor allem der Etat des Bürgerfestes „Zusammen einzigartig“ um 1,2 Millionen Euro überzogen worden sei.

Der Regierungssprecher sagte, dass sich die Ausgaben für das Fest auf insgesamt 4,9 Millionen Euro beliefen. Zwei Millionen Euro seien extra für das Fest bewilligt gewesen. Zudem sei planmäßig Geld aus bestehenden Etats entnommen worden - auch Einnahmen hätten planmäßig einen Teil der Ausgaben gedeckt. Die 1,2 Millionen Euro Mehrausgaben seien durch Umschichtungen und Überschüsse aufgefangen worden.

Das Staatsministerium führe die Kostensteigerung auch darauf zurück, dass es keine Erfahrungen mit einem vergleichbaren Fest in Stuttgart gegeben habe. Eine mit der Ausrichtung beauftragte Agentur sei deutlich teurer gewesen als geplant. Sie habe 747.915 Euro bekommen - statt der ursprünglich vereinbarten 261.800 Euro.

Den Berichten zufolge wird nun dort gesammelt, wo Geld aus dem Jahr 2013 übriggeblieben ist oder besonders gut gewirtschaftet wurde. 600.000 Euro müsse zum Beispiel die Vertretung des Landes beim Bund geben, etwa weil deren Gästehaus Mehreinnahmen erzielte. Dass das Fest teurer war als geplant, war schon länger bekanntgewesen. Nun wurden Details über die konkreten Kostensteigerung öffentlich.

Zu dem Bürgerfest in der Innenstadt waren im Oktober vergangenen Jahres rund 500.000 Menschen gekommen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck stattete der Landeshauptstadt einen Besuch ab.