Beide Seiten mussten in einem dramatischen Finale bei den Verhandlungen über ein Post-Brexit-Abkommen Federn lassen. Die Umsetzung des Handelsvertrages hängt vom guten Willen ab. Auf britischer Seite darf man hier keine zu hohen Erwartungen haben, meint Brüssel-Korrespondent Markus Grabitz.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Es ist eine große Erleichterung, dass sich Brüssel und London auf den letzten Metern doch noch auf einen Handelsvertrag einigen konnten. Damit ist das Chaos, das ein ungeregeltes endgültiges Ausscheiden des Vereinigten Königreiches aus der Staatengemeinschaft zum Jahresende bedeutet hätte, vermieden worden. Der Euro-City zwischen London und Brüssel hätte dann nicht mehr fahren, Flugzeuge nicht mehr fliegen können. Der Hasardeur Boris Johnson hat das drohende Chaos im Laufe der Verhandlungen bewusst mit in die Waagschale geworfen. Es spricht für die große Professionalität des Chefunterhändlers der EU, Michel Barnier, dass er sich dadurch nicht unter Druck setzen ließ.