Zwischen den Einkaufsmärkten an der Nürtinger Straße in Bernhausen pendeln die Fußgänger. Nach Ansicht der Stadträte ist das zu gefährlich. Sie fordern einen Überweg – wieder einmal.

Bernhausen - Der Fußgängerüberweg wird schon seit Langem von Stadträten gefordert. Auch der Jugendgemeinderat hat sich schon dafür stark gemacht. Das Überqueren der Nürtinger Straße auf Höhe des Lidl-Markts wird als äußerst gefährlich eingeschätzt. „Das ist eine dringende Sache“, sagte Stadtrat Rudolf Lienemann (CDU/FDP). Seit drei Jahren sei nichts passiert. Schon damals hatte die Verwaltung, wie auch jetzt wieder, im Technischen Ausschuss darauf verwiesen, dass ein neuer Kreisverkehr an der Ecke Karl-/Nürtinger Straße auch die Situation für Radfahrer und Fußgänger verbessere.

 

Während des Baus des Kreisels, der im Rahmen der Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen entsteht, soll auf Höhe des Lidl-Markts eine provisorische Radfahrer- und Fußgängerfurt eingerichtet werden. Nachdem sich nun aber der Bau der S-Bahnstrecke verzögert und nicht klar ist, ob dieses Jahr überhaupt noch damit begonnen wird, würde eine Lösung für die Fußgänger weit hinausgeschoben.

Stadträte fordern schnelles Handeln

Grund genug für die Stadträte, Druck zu machen. Walter Bauer (SPD), dessen Fraktion wie die CDU/FDP einen aktuellen Haushaltsantrag gestellt hat, stimmte Stadtrat Lienemann zu: „Das Problem besteht heute, es muss gehandelt werden.“ Auch Armin Stickler (Grüne) und Richard Briem (FW) unterstützten dies. Man müsse aufgrund der neuen Gegebenheiten eine Untersuchung anstrengen, sagte Briem.

Damit wies er wie bereits Lienemann zuvor auf den neuen Einkaufsmarkt an der Karlstraße hin. „Es gibt viele Leute, die zwischen den Märkten hin- und herlaufen“, sagte Lienemann. Er wies auch darauf hin, dass der jetzige offizielle Weg zwischen den beiden Einkaufsstätten viel zu weit sei. Die Leute müssten – wenn sie sich ordnungsgemäß verhalten – beim Lidl-Markt startend bis zur Fußgängerampel bei der Karlstraße und zum Zebrasteifen an der Mühlenstraße gehen. „Dieser offizielle Umweg misst mindestens 700 Meter“, sagte der Stadtrat.

Provisorium wird untersucht

Bürgermeister Reinhard Molt räumte schließlich ein, dass es zu lange dauern könne, bis das ursprünglich angedachte Provisorium auf Höhe des Lidl-Marktes gebaut werde. Schließlich wisse man nicht genau, wann mit dem Bau der S-Bahnstrecke begonnen werde. „Ursprünglich hatte man gedacht, dass sie im Jahr 2019 schon fertig sei“, sagte er. Deshalb folgte er dem Vorschlag, zu untersuchen, ob ein Provisorium an besagter Stelle funktioniert. Bei einem Vor-Ort-Termin mit der Landespolizei soll die Sache unter die Lupe genommen werden. Anschließend will die Verwaltung die Kosten ermitteln.

Im Jahr 2015 hatte die Verwaltung schon einmal die Kosten für verschiedene Überwege, die allerdings keine Provisorien sein sollten, ermittelt. Eine Ampel kostet demnach 18 400 Euro. Eine Mittelinsel samt Fahrbahnverlegung käme auf 53 000 Euro. Für einen Zebrastreifen fehle die nötige Frequenz, wurde damals vom heutigen Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing gesagt. Demnach müssten mindestens 50 Leute in der Spitzenstunde die Nürtinger Straße queren.