Im Frühjahr 2016 könnte es mit dem Bau des Einkaufszentrums in der Göppinger Bleichstraße losgehen. Die Investoren sind jetzt im Besitz aller Grundstücke, konnten den Kaufhof als Ankermieter halten und arbeiten aktuell am Bauantrag.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Was den Bau eines Einkaufszentrums in der Göppinger Bleichstraße angeht, hat lange Stillschweigen geherrscht. Bei der Stadtverwaltung und im Gemeinderat sorgte dies für einige Unruhe. Doch nun sind die Investoren der sogenannten Staufergalerie, die Unternehmerfamilie Schenavsky und die Acrest-Property-Group, einen weiteren Schritt vorangekommen. Zum Jahresende konnten das gesamte Kaufhof-Areal sowie die Fläche, auf der das Parkhaus steht, und damit alle noch fehlenden Grundstücke erworben werden.

 

„Das ist nicht nur ein klares Bekenntnis zu diesem Vorhaben und zur Hohenstaufenstadt, sondern auch ein Beleg, dass wir es ernst meinen“, betont Simon Schenavsky. Dass Stimmen laut geworden sind, die Zweifel an der Umsetzung des 100-Millionen-Euro-Projekts geäußert haben, kann der Unternehmer nachvollziehen. „Aber ein solches Unterfangen braucht Zeit. Nur weil wir nichts Neues zu berichten haben, heißt das nicht, dass wir nicht tätig sind“, fügt er hinzu.

Kaufhof-Gebäude wird in die Staufengalerie integriert

Tätig geworden sind Investoren aber nicht nur, was den Grundstückserwerb angeht. So wurden mit dem künftigen Mieter Kaufhof, dessen bestehendes Gebäude in den Neubau integriert wird, bereits entsprechende Verträge abgeschlossen. „Und zwar für ein längerfristiges Engagement“, sagt Schenavsky. In anderen Städten befinde sich die Warenhauskette auf dem Rückzug, nicht so in Göppingen, ergänzt er. Wichtig sei diese Unterschrift aber auch was die Vermietung an weitere Interessenten angehe, sagt Peter Lefeber Projektleiter der Acrest-Property-Group.

Die Verhandlungen mit weiteren Ankermietern, die Rede ist von einem Elektronikfachmarkt, einem Lebensmittelhändler und dem einen oder anderen Textilfilialisten, laufen bereits seit längerem. „Bis Mitte des Jahres wollen wir hier Klarheit haben“, erklärt Schenavsky. Wesentlich schneller soll es mit dem Baurecht gehen. In dieser Woche wird sich der zuständige Gemeinderatsausschuss mit einer angepassten Bauvoranfrage befassen. Mit 20 700 Quadratmetern ist die Verkaufsfläche schon festgeschrieben.

Der Bauantrag soll Ende März eingereicht werden

Der endgültige Bauantrag soll dann Ende März eingereicht werden. Parallel dazu laufen, wie die Investoren versichern, vielversprechende Gespräche mit mehreren Banken wegen der Finanzierung. Gibt es keine Verzögerungen, könnte mit dem etwa zwei Jahre dauernden Bau des EKZ im Frühjahr 2016 begonnen werden. Einen Termin für die Eröffnung wollte Schenavsky noch nicht nennen. Fest stehen hingegen die Bauphasen. So entsteht, nach dem Abbruch des Frey-Centers, an gleicher Stelle ein Rohbau. Obendrauf kommt dann schon ein Teil des Parkdecks, ehe das bestehende Parkhaus abgerissen wird. „Wir müssen dann nur noch den Rest hochziehen und können so die Schließzeit möglichst kurzhalten“, sagt Peter Lefeber.

Diese Botschaft hörten die Stadträte natürlich gerne, die am Dienstag über das Konzept informiert wurden. So sieht Emil Frick (Freie Wähler), „das Projekt nun auf einem guten Weg“. Auch Achim Fehrenbacher (CDU) begrüßt, „dass endlich Schwung in die Sache kommt, auch wenn ein wenig Skepsis immer noch bleibt“. Klaus Rollmann (FDP) spricht von einer „Konkretisierung des Ganzen“. Handfest werde die Sache aber erst mit dem Bauantrag, ergänzt er. Armin Roos (SPD) nennt die Entwicklung „ein Signal, ohne dass man gleich in Jubel ausbrechen müsste“. Für Christoph Weber (Grüne) sind „wichtige Voraussetzungen für den endgültigen Bau geschaffen worden“. Er befürchtet jedoch, dass sich den Handel betreffend in der Stadt nicht viel tun wird, bis das EKZ fertig ist. Christian Stähle (Linke/Piraten) hofft vor allem „auf die Ehrlichkeit der Investoren, wenn noch was dazwischenkommt“.